NRW „Das Jahr hat uns Zeit gekostet“

Büderich · Der Standortleiter des Areal Böhler berichtet, was auf dem Gelände bald geplant ist.

 Inhaber Michael Kuchenbecker (l.) und Standortleiter Patric Gellenbeck freuen sich, dass das Les Halles auf dem Areal Böhler wieder Gäste empfängt.

Inhaber Michael Kuchenbecker (l.) und Standortleiter Patric Gellenbeck freuen sich, dass das Les Halles auf dem Areal Böhler wieder Gäste empfängt.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Vor einem Jahr sprachen wir mit dem Standortleiter des Areal Böhler über die Entwicklung des Geländes. Damals wurde gerade der Park mit etlichen Gastronomien geöffnet – und pandemiebedingt schon bald größtenteils geschlossen. Keine leichte Zeit. Mit Patric Gellenbeck haben wir darüber gesprochen, wie es nun
weitergeht.

Die Kunstmesse Art Düsseldorf sollte im Juni stattfinden und wurde nun zum zweiten Mal verschoben. Warum?

Patric Gellenbeck: Wir bieten nur die Location für die Messen. Da liegt es zu 99 Prozent nicht in unserer Hand, ob die Veranstaltung stattfindet. Man überlegt schon mit dem Veranstalter gemeinsam, ob es Sinn macht, sie durchzuführen oder ob es besser ist, sie zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden zu lassen. Bei einer internationalen Messe wie der Art Düsseldorf ist es eine besondere Herausforderung, weil sie von Einkäufern aus Asien besucht wird. Da macht es die Pandemie derzeit noch schwer, die Leute hierherzubekommen. Außerdem ist damit ein aufwändiges Auswahlverfahren verbunden. Wenn die Messe kurzfristig doch nicht stattfinden könnte, würde man einen großen Rattenschwanz lostreten.

Gilt das nicht auch für
andere Messen?

Gellenbeck: Das betrifft grundsätzlich alle stark besuchten Messen, zum Beispiel auch die Cyclingworld. Zumal das eine junge Branche ist, die gerade unfassbar viel zu tun hat. Versuchen Sie mal ein Fahrrad zu kaufen. Auf der Messe kaufen wiederum die wenigsten. Vor allem informieren sie sich über den Markt und knüpfen dort Netzwerke. Das geht aber nur, wenn die Aussteller mitspielen. Im März nächsten Jahres wird es die nächste Cyclingworld geben.

Welche Veranstaltungen sind noch in diesem Jahr geplant?

Gellenbeck: Der Kalender im Herbst ist voll. Für die Gallery Fashion ab 24. Juli und die Gallery Shoes Ende August haben wir umfangreiche Sicherheitskonzepte erstellt, weil wir nicht unbedingt mit dem Inzidenzwert von 0 rechnen können. Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt hat Spaß gemacht, das war sehr konstruktiv. Am ersten Oktoberwochenende wir mit der Baumesse eine Verbrauchermesse stattfinden. Wir merken dabei, dass die Firmen wieder Mut haben, eine Veranstaltung zu planen. Das Grundrauschen ist wieder da – mit angezogener Handbremse.

Hat der Gewerbepark den Lockdown gut überstanden oder haben Sie Mieter
verloren?

Gellenbeck: Wir sind stolz auf unsere Gewerbemieter, was für ein Unternehmertum sie bewiesen haben. Firmen, bei denen ich dachte, das wird eine schwierige Kiste, haben neue Produkte und Geschäftsmodelle kreiert. Wir haben niemanden verloren und sind ausgebucht.

Hat die Pandemie andere Veränderungen angestoßen?

Gellenbeck: Wir werden unsere Infrastruktur weiter aufbauen. Der Datendurchsatz hat sich stark erhöht. Als Telekommunikationsanbieter bieten wir ab dem Herbst unseren Gewerbemietern eine 20-Gigabit-Leitung an. Der Bedarf dafür ist da. Außerdem arbeiten wir an einer Areal Böhler App für die Kontakte innerhalb der Mieterschaft, aber auch um temporäre Gäste tagesaktuell zu informieren.

Wie hat die Gastronomie auf dem Areal den Lockdown überstanden?

Gellenbeck: Sie sollte einen ganz anderen Start haben. Wir hatten unseren Areal Böhler Park im vorigen Frühjahr ins Leben gerufen, als die Vollbremsung durch die Pandemie kam. Das Böhler Café war seit Anbeginn offen, hat mit Speisen zum Mitnehmen eisern durchgehalten und wird toll angenommen. Das Magazin 3 hat nach den Lockerungsschritten wieder eröffnet. Es macht nur Sinn dort reinzugehen, ein Gläschen Wein zu trinken zu einem Flammkuchen. Auch das wird sehr gut angenommen. Seit dem 1. Juli hat das Les Halles, das umgebaute Schwimmbad, eröffnet und tolle erste Wochen erlebt. Es sind jeden Abend viele Leute hier. Noch nicht geöffnet hat die Rösterei, das dauert noch, aber die dazugehörige Gastronomie ist offen.

Planen Sie denn
etwas Neues?

Gellenbeck: Ja, wir planen ein klassisches rheinisches Büdchen auf dem Areal Böhler. Dazu soll das alte Pförtnerhäuschen am Tor 2 entkernt, saniert und umgebaut werden. Das könnte im Spätherbst eröffnet werden. Im weiteren Verlauf des Jahres soll noch eine Bäckerei im vorderen Teil angesiedelt werden. Und wir planen dieses Jahr einen Weihnachtsmarkt. Den hatten wir voriges Jahr schon aufgebaut, mussten aber schnell die Reißleine ziehen. Nun planen wir einen kleinen Weihnachtsmarkt, weniger mit Fahrgeschäften, sondern mit Weihnachtsbaum-Deko, Essen und Trinken mit Angeboten von den Mietern des Areal Böhler. Das Jahr hat uns Zeit gekostet, aber ich bin frohen Mutes. Wir kommen voran.

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