Dauerausstellung im Krankenhaus in Lank Kunst soll Rheuma therapieren

Im Rheinischen Rheuma-Zentrum wird Teil zwei einer Dauerausstellung eröffnet.

 Der kaufmännische Direktor Peter Potysch (l.) steht mit Kurator Bernd R. Meyer vor einem Gemälde.

Der kaufmännische Direktor Peter Potysch (l.) steht mit Kurator Bernd R. Meyer vor einem Gemälde.

Foto: Regina Goldlücke

Die künstlerische Gestaltung des Rheinischen Rheuma-Zentrums in Lank wird mit weiteren Werken aus der Kurt-Sandweg-Stiftung komplettiert. Nach dem Auftakt vor rund einem Jahr kuratierte Bernd R. Meyer nun den zweiten Teil der Dauerausstellung, deren Vernissage am morgigen Mittwoch um 18 Uhr stattfindet. „Ich bin dankbar, dass mir erneut das Vertrauen geschenkt wurde, markante Bereiche der Klinik eigenverantwortlich mit Arbeiten namhafter Künstler zu bestücken“, sagt der Meerbuscher, der auch zwei Galerien betreibt.

Kunst im Krankenhaus – das ist ganz im Sinne von Peter Potysch. „Sie kann therapeutische Wirkung haben und zur Genesung beitragen“, glaubt der Kaufmännische Direktor. „Selbst dann, wenn die Arbeiten kontrovers diskutiert werden.“ Das sei durchaus schon der Fall gewesen, bestätigt er und sieht es positiv: „Kunst ist in der Lage, bei den Menschen etwas zu bewegen. Je mehr sie darüber sprechen, desto eher werden sie von ihren gesundheitlichen Problemen abgelenkt.“

Keine provokanten und
erotischen Darstellungen

Bei der Auswahl der Bilder ging der Kurator besonnen vor. „Wir werfen hier zwar nicht mit Wattebällchen“, sagt Bernd R. Meyer. „Aber ich vermeide alles, was provokant ist. Bei erotischen Darstellungen hört es auf.“ Wohl aber wird eine Auseinandersetzung mit der Kunst angestrebt. „Es geht schließlich nicht ums bloße Dekorieren“, stellt er klar. „Das wäre einfach, dafür reichen bunte Tapeten und einige schöne Dinge aus.“ Aber hier hängt nichts per Zufall an seinem Platz. Der Kurator hat sich – wie schon im Vorjahr – wieder viele Gedanken über die Aufteilung gemacht. „Manche Werke brauchen Luft, die müssen isoliert von anderen zu sehen sein, um richtig wahrgenommen zu werden. Im Ambulanzbereich etwa dominieren abstrakte Arbeiten, und davor bleiben die Besucher dann auch stehen. Überall dort, wo gewartet werden muss, ist fast jeder Patient ein wenig aufgeregt. Deshalb sollten die Bilder in diesem Bereich sofort verstanden werden und eine gewisse Ruhe oder auch Heiterkeit ausstrahlen.“ Die Wege der Patienten durch die Klinik ansprechend zu begleiten, das war ein Ziel der Hängung 2018 und 2019. An manchen Stellen in den Fluren im ersten Stock werden die Passanten von den plakativen Bildern regelrecht ausgebremst und zum Innehalten aufgefordert.

Werke sollen mit anderen Gemälden im Haus harmonieren

Beim Abbiegen soll man spannende Blickachsen erkennen. Bernd R. Meyer hatte zudem die Aufgabe, die bestehende, zumeist sakrale Kunst harmonisch zu integrieren. Und Rücksicht auf das zu nehmen, was schon vorhanden war, etwa die Wand mit den zahlreichen Auszeichnungen der Klinik aus der „Focus“-Bewertung. In der Kurt-Sandweg-Stiftung finden sich Werke von etwa zehn Künstlern. Holger Runge ist im Rheinischen Rheuma-Zentrum mehrfach vertreten, ebenso Edith Oellers-Teuber, Walter Cüppers, Werner Laumen und Reiner Lichtenscheidt. Als beeindruckender Neuzugang gilt die Lyrikerin und bildende Künstlerin Gertrude Gröninger van der Eb, gebürtig aus Rotterdam. 100 Jahre alt, lebt sie in einem Kölner Seniorenstift. „Wir verfügen über den kompletten Nachlass“, freut er sich.

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