Meerbusch: Integration nimmt neue Formen an

Dependence des Lukaskindergartens in Büderich wird geschlossen.

Meerbusch. Die Dependance des Kaarster Lukaskindergartens in Büderich wird zum Ende des Kindergartenjahres im Juli geschlossen. Das hat der Landschaftsverband Rheinland entschieden, nachdem die Einrichtung 13 Jahre lang mit einer Sondergenehmigung den Betrieb aufrechterhalten konnte.

"Die Räume am Böhlerhof entsprechen nicht den Anforderungen. Außerdem ist es erklärtes Ziel, dass behinderte Kinder mit nichtbehinderten gemeinsam aufwachsen und gefördert werden", nennt Christophe Göller, der Sprecher des Landschaftsverbands Rheinland in Köln, zwei Gründe für die endgültige Schließung der Einrichtung.

In der vergangenen Woche haben sich deshalb LVR, das Diakoniewerk Kaarst-Büttgen und Vertreter der evangelischen Kirche zusammengesetzt und gemeinsam überlegt, was mit den acht jungen Besuchern des kleinen Büdericher Ablegers geschieht. Vier von ihnen sind über den Sommer hinaus auf einen Platz angewiesen.

Die Lösung: Sie werden im Sommer mit den ihnen vertrauten Betreuern in das Stammhaus am Lindenplatz in Büttgen wechseln. "Das ist ein gutes Beispiel, wie man einvernehmlich eine Lösung finden kann", sagt Göller.

Auch wenn die Stadt Meerbusch nicht verfahrensbeteiligt ist, begleitet man im Jugenddezernat am Bommershöfer Weg die Suche nach einer Lösung. Vier Meerbuscher Kinder werden zurzeit im Böhlerhof betreut. Zwei wechseln im Sommer in die Schule, für die beiden anderen und ein neu angemeldetes Kind muss ein neuer Ort gefunden werden. Der muss nicht in Büttgen liegen.

Insgesamt 15 Plätze gibt es zurzeit in integrativen Gruppen in Meerbusch, fünf in der Kindertagesstätte Fronhof in Büderich, zehn in der Kita am Rudolf-Lensing-Ring in Osterath. Mit dem Schulbeginn im Sommer sind nach jetzigem Planungsstand noch zwei Plätze für behinderte Kinder in Meerbusch frei.

Mittel- und langfristig sei mehr geplant, sagt Meerbuschs Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage. So sollen im Kita-Neubau im Strümper Busch zehn Plätze für behinderte Kinder in integrativen Gruppen entstehen, doch denkt man parallel über einen Kurswechsel nach: "Wir wollen in städtischen Einrichtungen den Weg der Einzelintegration beschreiten", sagt Mielke. Je zwei behinderte Kinder sollten in "normale" Gruppen aufgenommen werden. Dem müsste dann auch der Personalschlüssel angepasst werden.

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