Serie Hausbesuch Weihnachtsbäume frisch aus dem Wald

Osterath · Seit 25 Jahren produziert Gerhard Bommers am Gruttorfer Weg in Osterath Tannenbäume. Die Familie lebt seit gut zwei Jahren auch auf dem Hof, der neben den Wohnräumen ein Café und eine Veranstaltungsscheune beherbergt.

 Gerhard Bommers transportiert die verpackten Weihnachtsbäume auf speziellen Baumkarren.

Gerhard Bommers transportiert die verpackten Weihnachtsbäume auf speziellen Baumkarren.

Foto: male

Es herrscht Ruhe vor dem Sturm im Tannenwald. Ruhe vor dem Ansturm am Familienwochenende bei Bommers auf dem Küppershof in Osterath. Dennoch sind jetzt schon einige neugierige Kunden unterwegs und suchen sich auf dem Hof der Familie Bommers frisch geschlagene Weihnachtsbäume für den Garten oder die Terrasse aus. Es duftet herrlich nach Holz und Tannennadeln, und mit dem Besuch in Osterath steigt auch die Vorfreude aufs Fest.

Seit 25 Jahren produziert Gerhard Bommers selber Tannenbäume am Gruttorfer Weg. Und vor gut zwei Jahren ist die Familie auch ganz in die Nähe der zirka 20 Hektar großen Schonung gezogen. „Wir sind aus dem elterlichen Hof im Ortskern an der Kaarster Straße Ecke Schützendelle nach langer Um- und Ausbauphase hier auf den Küppershof gezogen“, erzählt Landwirt Bommers. Die vormals nur als Lager und Abstellraum genutzten Gebäude am Ortsrand wurden aufwendig restauriert und beherbergen nun Hof, Café, Veranstaltungsscheune und natürlich die Wohnräume der Familie Bommers.

Der selbst gebackene
Kuchen lockt viele Gäste an

Das gemütliche Café wird von Michaela Bommers geleitet und zieht zum Frühstück und Nachmittagskaffee seit einigen Monaten viele Gäste an. Die heimelige Atmosphäre und das stets frisch gebackene Kuchenangebot locken die Naschkatzen von mittwochs bis sonntags an den Ortsrand, frische Landluft und Blick auf die Tannenschonung inklusive.

Doch jetzt laufen die Vorbereitungen auf die beiden Familienwochenenden am dritten und vierten Advent auf Hochtouren. „Der Weihnachtsbaumverkaufsstand hier auf dem Hof bleibt an diesen Wochenenden geschlossen. Denn dann gehen wir in den Weihnachtswald“, erklärt Gerhard Bommers, der neben seiner Tannenbaumschonung auch einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Zuckerrüben, Kartoffeln und Getreide führt.

Viele Stammkunden nutzen an diesen beiden Wochenenden vor Weihnachten die Gelegenheit, sich einen Baum auszusuchen und ihn selber zu schlagen oder den Mitarbeitern von Bommers das Sägen zu überlassen. „Die Bäume werden im Weihnachtwald ins Netz verpackt, gezahlt und auf speziellen Baumkarren können die Besucher ihren Baum zum Auto bringen“, erklärt Bommers das Prozedere. Dass diese ganze „Arbeit“ hungrig und durstig macht, versteht sich von selbst. Reibekuchen, Glühwein, Stockbrot für die Kinder und Waffeln werden gerne in der vorweihnachtlichen Atmosphäre genossen. Für die richtig Erschöpften wartet dann auch noch ein gemütliche Kutschfahrt durch die Winterfelder.

Bei Bommers kosten frisch geschlagenen Blaufichten von zwei Metern Höhe 31 und die Nordmanntanne in der selben Größe 41 Euro. „Beide Arten haben ihre Vor- und Nachteile und ihre Liebhaber“, sagt Bommers: Die Nordmanntanne sei bequem zu handhaben und piekse nicht. Die Blaufichte duftet gut, hält schweren Schmuck gut aus, aber sie nadelt und piekst. Ist die Wahl auf einen Baum gefallen und das gute Stück zu Hause angekommen, sollte der Baum bis zum Fest draußen gelagert und in einem Eimer Wasser versorgt werden.

Sowohl auf dem Hof beim Baumverkauf der frisch geschlagenen Bäume als auch bei den Familienwochenenden werden Hygienevorschriften streng eingehalten. Nähere Infos zu den aktuellen Coronaregeln gibt es auch auf der Homepage. „Doch auch im vergangenen Jahr, im Lockdown, durften Lebensmittel und Weihnachtsbäume verkauft werden“, sagt Bommers. Schließlich seien mit einem Baum in der Wohnung auch ganz viele Emotionen und Erinnerungen verbunden. „Schon beim Schlagen denkt die Hausfrau an den Baumschmuck, der Mann an den passenden Christbaumständer und die Kinder an ausreichend Platz für die Geschenke.“ Und hier sieht Bommers auch den Unterschied zum „grünen Teil“ aus dem Baumarkt. „Unsere Ware und unser Service machen Lust auf Weihnachten wie früher, auf selbst gebastelten Schmuck und Freude, den Baum zwei oder drei Wochen begeistert zu betrachten“, sagt der erfahrene Landwirt.

Schließlich haben er und seine Mitarbeiter sich viele Jahre lang mit jedem einzelnen Baum beschäftigt. Der Kulturschnitt im Frühjahr sowie Neuanpflanzungen der vier Jahre alten und 30 Zentimeter großen jungen Bäume und die Spitzensteuerung sind nur einige Pflegeschritte über die rund zehn Jahre, die ein Tannenbaum am Gruttorfer Weg verbringt.

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