Kunst in Meerbusch : Die Auseinandersetzung mit den Ahnen
Nierst. Herbert Koller setzt das Thema „Ahnen“ in unterschiedlicher Weise um. In seinem Atelier ist zu sehen, wie er seine Gedanken in Kunst verwandelt hat.
Die Stille in der zu einem großzügigen Atelier umgestalteten Scheune unmittelbar neben den Reiterhöfen in Nierst wird nur von einem monoton-rhythmischem Schlag unterbrochen. „Das ist der Herzschlag der Ahnen“, erklärt Herbert Koller. Das Thema rund um die Vorfahren mit einem Anflug des Übersinnlichen beschäftigt den Künstler seit der Geburt seines Sohnes vor gut drei Jahrzehnten. Als Fazit dieser Gedanken sind unter anderem ein Bild mit dem Titel das „Fenster der Ahnen“, Leuchtbilder und -kästen, einen „Turm der Ahnen“ aus Kupfer und einen riesigen Würfel mit einem durchsichtigen Monitor
entstanden.
Das, was der jeweilige Blick auf die vier Seiten des frei im Raum stehenden Würfels und auch von oben ins Innere freigibt, weist auf die Themen hin, die Herbert Koller beschäftigten und die er verarbeitet: „Sie gehen ineinander über.“ Aber – häufig mythologisch und kosmisch angehaucht – werden sie auch miteinander verbunden, geben positiv und negativ gegenübergestellt die Thematik wieder. So stellt ein durch das Bild laufendes Skelett den menschlichen Aspekt dar. Und deshalb hat der im gesamten Raum zu hörende Herzschlag hier seinen Ursprung.
Vorfahren erinnern Koller an
die Entwicklung der Menschheit
Die Ahnen – Koller denkt bei ihrer schemenhaften Darstellung daran, wie sich die Menschheit entwickelt und was sie weitergegeben hat – sind überall präsent. Und auch der „Engel der Zeit“ fehlt nicht. „Der Würfel ist eine Art Zusammenfassung vieler Ideen und Gedanken. Während der Arbeit sprudeln sie nur so hervor. An diesem Objekt habe ich jahrelang gearbeitet, habe es selbst gebaut und dann abgefilmt. 60 Minuten kann sich der Betrachter immer wieder neue Bilder ansehen“, erzählt der Installationskünstler.