Heimat Meerbusch Ein Mahnmal für den Frieden

Lank-Latum · Der Heimatkreis Lank hat ein neues Flurkreuz aufgestellt. Bei der Einweihung wurde das Kreuz von Pfarrer Norbert Viertel gesegnet.

 Zur Segnung trafen sich (v.l.) Pfarrer Norbert Viertel, Schatzmeister Jörg Wartchow, Geschäftsführerin Silke Felkl, Vorsitzender Franz-Josef Jürgens, Karl-Heinz Thelen von der Werkgruppe und Baas Franz-Josef Radmacher.

Zur Segnung trafen sich (v.l.) Pfarrer Norbert Viertel, Schatzmeister Jörg Wartchow, Geschäftsführerin Silke Felkl, Vorsitzender Franz-Josef Jürgens, Karl-Heinz Thelen von der Werkgruppe und Baas Franz-Josef Radmacher.

Foto: RP/Angelika Kirchholtes

Typisches Novemberwetter mit ausdauerndem Nieselregen empfängt die Mitglieder des Heimatkreises Lank, die an diesem Nachmittag zur Einweihung und Segnung des neuen Flurkreuzes gekommen sind. „Der Niederrheiner an sich hat mit dem Wetter kein Problem“, unkt Franz-Josef Jürgens, Vorsitzender des Vereins, und zieht seine Kapuze tief ins Gesicht, ehe er die Anwesenden begrüßt.

An der Gabelung des Waldwegs mit dem Weg zum Herrenbusch steht nun ein Flurkreuz und lädt alle Vorbeikommenden zur Besinnung ein. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Grabmal der Familie des Schmieds Lingen. „Als die Grabstelle abgelaufen war, sollte der Stein eigentlich entsorgt werden“, berichtet Karl-Heinz Thelen von der Werksgruppe des Heimatvereins. „Doch wir hatten die Idee, daraus ein Flurkreuz zu machen.“

Mit Unterstützung des Steinmetz Lorenzen wurde das Grabmal dafür gesäubert und die Inschrift samt Daten weggefräst. Lediglich die Worte „Mein Jesus Barmherzigkeit“ blieb erhalten. „Es ist eine gute Tradition beim Heimatkreis Lank, sich um Kreuze im ehemaligen Amt Lank zu kümmern. sowohl um die Kreuze der althergebrachten Römerfahrt, den sieben Fußfällen, als auch um andere Wegkreuzen“, sagt Franz-Josef Jürgens.

Kreuz ist ein Gedenken an gefallene französische Soldaten

Die Beweggründe zur Aufstellung eines Kreuzes seien vielfältig. Sie seien ein Stück Kulturgut, aber oftmals auch Denkmale. Schon im Mittelalter seien Wegkreuze zur Gefahrenabwehr bei Hagel, Blitz und Donner aufgestellt worden. In der Regel führten Bittprozessionen an ihnen vorbei. „Oft sind Wegkreuze aber auch Gedenkkreuze – wie unser Franzosenkreuz an der Uerdinger Straße“, ergänzt Jürgens. Dieses Kreuz ist ein Gedenken an die vielen französischen Soldaten, die 1689 in der „Schlacht bei Meerbusch“ fielen. Das neue Flurkreuz, das malerisch mitten in der Landschaft steht, hatte beim Projekt-Wettbewerb der Stadtwerke Meerbusch im März 2021 den zweiten Platz im Bereich „Kultur“ erzielt. Der Heimatkreis Lank bekam für das Projekt einen Zuschuss von 1750 Euro. Mit Unterstützung des städtischen Grünflächenamts wurde es dann aufgestellt.

Seinen kirchlichen Segen erhielt das neue Flurkreuz von Pfarrer Norbert Viertel, der es in einer kleinen Feierstunde segnete und weihte. Im Anschluss gab es zum Aufwärmen für alle Heimatfreunde einen Kaffee, Plätzchen und – wer wollte – einen Schnaps.

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