Meerbusch: Funkstille beim Landschaftsverband

Kindergärten: Stadt wartet seit Monaten vergeblich auf die Förderzusagen für den U3-Ausbau.

Meerbusch. Der Aus- und Umbau von Kindergärten im Zuge der ausgeweiteten Betreuung von Kindern unter drei Jahren wird teurer als erwartet. Bei aktuell fünf Kindergärten, an denen gebaut wird, summiert sich der Mehraufwand, mit dem gerechnet werden muss, bereits auf 150 000 Euro.

Der Grund: "Die Handwerksfirmen sind offenbar an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt, uns erreichen kaum noch vernünftige Angebote", erklärt Claus Klein, Leiter des Servicebereichs Immobilien der Stadt. Ausschreibungen würden teilweise doppelt herausgegeben - ohne den erwünschten Erfolg.

Erhebliche Kopfschmerzen bereitet Klein unter anderem die Erweiterung der Kindertagesstätte Unterm Regenbogen an der Uerdinger Straße in Lank.

Das hat zum einen mit dem wenigen Platz zu tun, der für einen Anbau zur Verfügung steht, hängt zum anderen aber vor allem mit einem Ärgernis zusammen, bei dem Klein nur mühsam die Contenance behält. "Der Landschaftsverband drangsaliert uns mit Auflagen, die kaum umzusetzen sind."

So sei unter anderem kritisiert worden, dass zu viele Fenster nach Norden ausgerichtet sind, das sei Kindern nicht zuzumuten. Doch damit nicht genug: "Wir warten noch immer auf eine Förderzusage", sagt Klein, der ohne einen Bewilligungsbescheid nicht vernünftig kalkulieren könne.

Und das sei mittlerweile die Regel, kritisiert auch Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage: "Wir haben bei zwölf von 22 Einrichtungen Förderanträge gestellt, sechs davon sind bewilligt.

Bei den anderen steht eine Zusage aus, seit Monaten hat uns aber keine Nachricht mehr vom Landschaftsverband erreicht." Beim evangelischen Kindergarten an der Insterburger Straße in Osterath sei zum Beispiel für den 9. Juli der Spatenstich vorgehen, ein Bewilligungsbescheid gebe es jedoch bis heute nicht.

Noch krasser sei das Beispiel Katholische Kirchengemeinde Büderich, die für ihren Kindergartenausbau am 6.Juli 2009 einen entsprechenden Förderantrag an den Landschaftsverband gestellt habe.

"Seitdem ist Funkstille", ärgert sich Mielke, die bereits einen "Brandbrief" an die Behörde gesandt habe. Meerbusch rechnet bei Gesamtkosten von 8,76 Millionen Euro für die Erweiterung der Kindergärten mit einer Förderung von 3,8 Millionen Euro vom Land.

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