Meerbusch: Fassade wird durchleuchtet

Peter Wendt spürt mit Wärmebildkamera undichte Stellen im Mauerwerk auf.

Meerbusch. Dietmar Tornow hat vor einiger Zeit ein 1968 gebautes Haus an der Görgesheide in Osterath von seinen Eltern übernommen. "Da lag, was die Energiekosten betrifft, natürlich einiges im Argen", erinnert sich der Bauingenieur.

Tornow tat, was er konnte, um künftig Kosten einzusparen. Da es sich um eine Doppelhaushälfte handelt, waren die Möglichkeiten aber begrenzt. "Natürlich waren die größten Mängel auf die fehlende Dämmung zurückzuführen, da konnte ich einiges nachholen, was früher einmal versäumt wurde", sagt der Osterather, der durch den Einbau einer neuen Haustüre eine weitere Schwachstelle beheben konnte.

Seitdem inzwischen auch noch Solarkollektoren auf dem Dach von Tornows Haus das Wasser erwärmen, ist die Arbeit eigentlich getan. Jetzt kommt Peter Wendt ins Spiel.

"Ich wollte einfach mal sehen, was die ganze Mühe letztlich gebracht hat", erklärt Tornow, warum er den Fachmann der Firma SNO-Energietechnik eingeschaltet hat, der mit Hilfe von Infrarotbildern aus seiner Wärmebildkamera verlässliche thermographische Daten liefern und aufspüren kann, wo weitere Defizite innerhalb der Fassade vorherrschen.

"Bei alten Häusern sind es fast immer die gleichen Probleme, die für das menschliche Auge unsichtbar sind, die mit der Wärmebildkamera durch angezeigte Rot-Töne aber deutlich erkennbar werden", sagt Wendt, der Wärmebrücken oft in Fensterrahmen, Mauersohlen, aber auch in Rollladenkästen aufspürt. "Dahinter ist in der Regel alles offen."

Wendt, der eigentlich Elekrotechnik-Ingenieur ist ("Da kann ich gleich auch die Mängel an den elektrischen Anlagen benennen"), warnt jedoch vor überzogenen Erwartungen. "Ich bin für die Fehlersuche zuständig, nicht aber für die Fehlerbehebung. Allenfalls eine entsprechende Beratung kann ich leisten."

Auch bei der Ausstellung eines Energiepasses, momentan in aller Munde, sei er nicht der richtige Ansprechpartner. "Das ist ein schwieriges Feld, weil so viele Billiganbieter im Internet damit unseriöse Geschäfte machen wollen", klagt Wendt. Er sei eher dafür da, um aufzuzeigen, wie man die Werte in einem Energieausweis verbessern könne.

Und der Büdericher weiß natürlich auch, wie man das nicht kann: "Ein neuer Anstrich bringt rein gar nichts. Und neu zu tapezieren, kann Feuchtigkeitsschäden allenfalls oberflächlich überdecken", sagt Wendt, der allzu häufig noch auf Naivität bei diesem Thema stoße.

Während Dietmar Tornow noch auf die Ergebnisse der Untersuchungen warten muss, zeigt ein Blick in einen der thermographischen Berichte von Peter Wendt, die der von einem anderen Haus in Osterath angefertigt hat, wo es ganz häufig hapert.

1.) Die Eingangstüre ist wärmedurchlässig. 2.) Die Rollladenkästen sind nicht wärmegedämmt. 3.) Am Übergang Keller/Erde geht Wärme verloren. Was nicht verwundert: Die mitgelieferten Infrarotbilder sind an diesen Stellen knallrot.

Die Empfehlung: Rollladenkästen mit Dämm-Material füllen, die Eingangstüre von einem Fachmann einstellen lassen, eventuell Kellerwände und Fenster dämmen.

Wendt warnt jedoch auch: "Eine Infrarot-Untersuchung allein sollte niemals Entscheidungsgrundlage für womöglich teure Reparaturmaßnahmen sein. Besser ist, man überprüft die Ergebnisse mit Hilfe von Bauzeichnungen oder Feuchtigkeitsmessgeräten."

“ Kontakt: Peter Wendt Büro: Johann-Dahmen-Straße 7 Telefon: 02132 / 914812

www.sno-energietechnik.de

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