Büdericher Kneipen-Restaurant schließt Ende August Neuer Betreiber für die „Alte Heimat“ gesucht

Thomas Kellner gibt das Büdericher Kneipen-Restaurant nach dem Ausscheiden seines Partners Ende August auf.

 Thomas „Tom“ Kellner braucht nach dem Aus der „Alten Heimat“ erst einmal eine Gastronomie-Pause.

Thomas „Tom“ Kellner braucht nach dem Aus der „Alten Heimat“ erst einmal eine Gastronomie-Pause.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Thomas Kellner weiß, dass einige Tränchen fließen werden und bestätigt: „Auch mir fällt der Abschied sehr schwer. Vor allem die Stammgäste sind mir ans Herz gewachsen.“ Trotzdem ist Ende August in der „Alten Heimat“ in Büderich Schluss.

Der Partner, mit dem der „Tom“ genannte Pächter 2017 das Restaurant übernahm, ist unter unschönen Umständen abgesprungen und hat auch Schulden hinterlassen. Deshalb muss sich Tom seit einem Jahr nicht nur um die Abläufe in Restaurant und Küche kümmern, sondern auch alle anderen Formalitäten plus Buchhaltung und Einkäufe abwickeln. „Das hat mich sehr viel Kraft gekostet, ich habe ständig abgebaut. Und zusätzliches Personal ist zu teuer“, erklärt Thomas Kellner.

Dabei ist der gelernte Industrie-Mechaniker mit der Gastronomie eng vertraut. Bis vor zwei Jahren hat der 41-Jährige als Angestellter gearbeitet – im Rheinhotel Vierjahreszeiten als Bankett-Kellner, dann in „Meyer’s Gasthaus“ an der Grünstraße, anschließend im „Lecker Dröpke“ mit Peter Wilden an dem heutigen Standort der „Alten Heimat“ und später in Büderichs ältestem Gasthaus, im Haus Peters (heute Anthony’s). Als er 2017 mit dem Partner die „Alte Heimat“ übernahm, wurde auf dem Schild vor der Tür das „Alte“ durchgestrichen: „Als Eyecatcher und Hinweis, dass wir einfach Heimat für alle sind.“

Beiträge für Pay-TV-Sender
Sky nicht mehr bezahlbar

Damit ist es nun vorbei. Mit Schuld an dieser Entwicklung haben seiner Meinung nach auch die immer höheren Erwartungen der Gäste: „Der Pay-TV-Sender Sky beispielsweise ist für mich nicht mehr bezahlbar. Die Leute kommen, aber es bringt keine zusätzlichen Einnahmen. Außerdem müssen wir ein riesiges Sortiment vorhalten, auch für Cocktails und ähnliches. Das ist einfach zu teuer. Mit Bier verkaufen ist es heute nicht mehr getan.“

Dabei hat der Meerbuscher einiges in die Räume hineingesteckt: „Bei der Übernahme waren alle Wände dunkelbraun, duster. Wir haben sie weiß gestrichen, moderne Lampen angebracht und vieles in Eigenarbeit erstellt.“ Die Gäste kommen gern, die Atmosphäre stimmt, das Essen schmeckt: „Wir sind eine der letzten Kneipen in Büderich.“ Das Rauchverbot hat rund 30 Prozent der Gäste vertrieben, und Thomas Kellner prophezeit: „In zehn Jahren wird es keine richtigen Kneipen mehr geben.“ Er selbst weiß noch nicht, wie es weitergeht, „erstmal brauche ich eine Gastronomie-Pause.“ Sein Küchenpersonal hat zum Glück schon eine neue Arbeitsstelle: „Aber es bleibt, bis am 1. September endgültig Schluss ist.“ Es gibt Interessenten für die Nachfolge, allerdings muss auch die Ablösesumme stimmen: „Wir haben eine hohe Summe gezahlt und auch einiges investiert.“ Trotzdem zieht Tom einen Schlussstrich und sagt: „Die schönen Zeiten werden in guter Erinnerung bleiben.“

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