Meerbusch: Eine Frau mit stabilem Netzwerk

Heike Reiß wird die Nachfolgerin von Wirtschaftsförderer Klaus F.Malinka.

Meerbusch. 170 Kandidaten waren im Rennen, 14 durften sich zu Beginn vergangener Woche persönlich vorstellen, doch am Ende war "die Entscheidung gar nicht anders möglich", sagt Wirtschaftsförderer Klaus F. Malinka. "Sehr klar und deutlich" habe man bekundet, Heike Reiß als neue Wirtschaftsförderin für Meerbusch einstellen zu wollen. Am 10.Juni wird Bürgermeister Dieter Spindler seine Wahl im Hauptausschuss vorstellen.

Am 1.Oktober tritt die Neue ihr Amt an, in dem sie so neu nicht ist. Die vergangenen zehn Jahre hat die Kaarsterin, Jahrgang 1965, im gleichen Bereich im Rhein-Kreis Neuss gearbeitet.

Auf diesem Posten machte sie in China, Kolumbien, Japan oder Russland Werbung für den Wirtschaftsstandort Rhein-Kreis Neuss, organisierte den Auftritt auf der Immobilienmesse ExpoReal in München und brachte das Schloss Dyck als eindrucksvolle Filmkulisse ins Fernsehen. Nun muss sie sich mit den Gegebenheiten in Meerbusch vertraut machen.

Klaus F. Malinka freut sich auf die zwei Monate, in denen er seine Nachfolgerin einarbeiten und mit Heike Reiß weltweit operierende Unternehmen wie Epson oder Kyocera ebenso wie Handwerksbetriebe und Mittelständler besuchen will. "Die Wirtschaftsförderung in Meerbusch ist viel spezieller, der direkte Draht zu den Unternehmen viel enger als im Rhein-Kreis", sagt Malinka. "Es ist eben nicht nur Marketing für die Region."

Malinka, der nach 20Jahren als Wirtschaftsförderer Meerbuschs zum Jahresende in Pension geht, ist von seiner Nachfolgerin überzeugt: "Sie weiß, wie es geht." Reiß habe ein Netzwerk in der Region, pflege gleichermaßen die Kontakte zu Politik und Unternehmen und kenne sich gut in der Verwaltung aus. Das sollte sie auch, arbeitete sie doch seit 1989 in ganz unterschiedlichen Positionen in der Kreisverwaltung, unter anderem als stellvertretende persönliche Referentin des Landrats.

Doch die fachlichen Voraussetzungen sind es nicht allein, die Malinka überzeugen: "Man holt Unternehmen nicht nach Meerbusch, indem man im Büro sitzt und auf Anrufe wartet." Ein Wirtschaftsförderer müsse viel unterwegs sein, "wie ein Handlungsreisender". Die große Kontaktfreude der Diplomverwaltungswissenschaftlerin (Malinka: "Das weiß ich aus eigener Beobachtung") würden ihr gewiss zugute kommen.

Ein Grund, weshalb sich das Team um Bürgermeister Spindler so eindeutig für Heike Reiß ausspricht, ist ihre Erfahrung. Sehr viele junge Bewerber hätten sich um den Job bemüht, berichtet Malinka, Volkswirte und Betriebswissenschaftler. Zu jung für Meerbusch, wo der Wirtschaftsförderer ein Einzelkämpfer ist. "Die wären nicht in der Lage gewesen, das Geschäft nach nur zwei Monaten Einarbeitungszeit eigenständig zu machen."

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