Meerbusch: Eine Fotoreise in die Vergangenheit

Im Jahr 2010 gibt es Meerbuschs ersten Luftbildkalender.

Meerbusch. Im Jahr 2005 konnten Besucher der Ausstellung "Meerbusch mit den Augen des Ikarus" die Stadt aus einem neuen Blickwinkel sehen. Für viele waren die Aufnahmen aus der Vogelperspektive so attraktiv, dass zahlreiche Anfragen nach einer Fotosammlung bei der Stadt eingingen.

Die hat diese Anregungen jetzt aufgegriffen: "Für das Jahr 2010 haben wir einen Luftbildkalender produziert. Er ist gleichzeitig die erste Publikation zum 40-jährigen Jubiläum der Stadt", erklärt Stadtpressesprecher Michael Gorgs.

Der 24 Seiten umfassende Kalender zeigt pro Monat zwei Motive. Zu sehen sind auf den Schwarz-weiß- und Farbfotografien von 1913 bis 2002 Haus Meer, der Dyckhof, die Ortskerne von Büderich, Lank und Osterath, die Nierster Spey, das Böhlerwerk, der Schiffsanleger in Mönchenwerth oder die Flughafenbrücke in Ilverich.

Die Schrägluftaufnahmen und stammen aus Sammlungen des Stadtarchivs, des Landes- und Kreisarchivs sowie den Beständen des Fachbereichs Planen und Bauen.

Mit viel Idealismus produzierte Vermessungsexperte Frank Schmitter das Titelbild des neuen Kalenders. Er war auch an der Auswahl der Aufnahmen beteiligt: "Schrägluftaufnahmen bieten Laien eine bessere Übersicht als Orthofotos, die senkrecht geschossen werden."

Während im Jahr 1913 die erste Fotographie von Haus Meer von einem Zeppelin gemacht worden sei, entstanden andere Bilder in den 1990er Jahren während der Ortskernsanierung aus einem Hubschrauber.

Gerade für Nostalgiker sei die Sammlung sehr interessant, sagt Gorgs. "Anhand der Aufnahmen kann man sehr schön nachvollziehen, wie sich die Orte im Lauf der Zeit verändert haben. Baulücken wurden geschlossen und landwirtschaftliche Flächen sind aus den Ortskernen verschwunden."

Als Highlight und Schätzchen preist Gorgs die Luftbildaufnahme des Hotels und Restaurants Landsknecht: "Dieses Foto aus dem Jahr 1933 stammt aus dem Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz und wurde von Stadtarchivar Michael Regenbrecht ausfindig gemacht."

500 Exemplare wurden gedruckt, eine Nachbestellung ist nicht vorgesehen: "Wir wollten mit dem Kalender etwas Limitiertes schaffen."

Dafür kündigt Gorgs bereits eine Fortsetzung der Kalenderserie für das Jahr 2011 an: "Dann wird es eine Auflage mit Meerbuschs alten Gehöften oder Gaststätten geben. Das Reservoir an Aufnahmen ist fast unerschöpflich."

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