Feste in Meerbusch Wieder Kirschblütenfest in Büderich

Büderich · Bei herrlichem Sonnenschein feierten viele Besucher auf der Hallenbadwiese.  Sie erlebten japanische Traditionen wie Ikebana, Mangas und Kimonos. Unter den Gästen war auch der japanische Generalkonsul Kiminori Iwama.

 Der Kimonoclub der Heinrich-Heine-Universität präsentierte eine Modenschau.

Der Kimonoclub der Heinrich-Heine-Universität präsentierte eine Modenschau.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Schönheit und Aufbruch – dafür steht die japanische Kirschblüte „Sakura“. Beim 2. Meerbuscher Kirschblütenfest feierten Bürger und Offizielle am Sonntag die Partnerschaft mit Shijonawate, die im Dezember 2010 in der Präfektur Osaka geschlossen wurde. Zwar waren die Kirschblüten an der Büdericher Allee schon fast verblüht, doch tat das der Stimmung keinen Abbruch. Bei herrlichem Sonnenschein genossen die Bürger auf der Hallenbadwiese Kostproben der japanischen Kultur, sei es Kirin-Bier und Yakisoba-Gemüse oder die Trommelklänge der Gruppe „Lion Taiko“ unter der Leitung von Yuko Kojima-Bauer und eine Vorführung der japanischen mittelalterlichen Bogenkunst durch den Kyudo-Verein aus Neandertal.

Er freue sich, dass es nach langem Warten wieder ein schönes interkulturelles Fest gebe, begrüßte Stadtsprecher Michael Gorgs die Besucher. Man könne an diesem Tag einiges über die japanische Kultur lernen. Wie über die bei jungen Leuten bekannten Mangas oder Animés aus Comicserien. Drei junge Mädchen schlüpfen seit einigen Jahren in die Rollen von Poppy, Kirin und Celine und kleiden sich dazu aufwändig mit Petticoat, Spitzen und Schleifen. Zu japanischen Melodien zeigten sie als die „Lucky Chocolate Maidcafés Mune Mune Kyun“ gleich zu Beginn einen Tanz, der fernöstliche Rhythmen nach Meerbusch brachte. Auch Bürgermeister Christian Bommers zeigte sich bei seiner Begrüßungsrede sehr froh darüber, dass nach zwei Jahren Pandemiepause wieder gefeiert werden könne. Zwar sei eine interkontinentale Partnerschaft wie mit Shijonawate wegen der Entfernung eine echte Herausforderung, doch sei sie zu einer Partnerschaft der Herzen und der Herzlichkeit geworden. Der „Freundeskreis Shijonawate – Meerbusch“ unter der Leitung von Yuri Tagaki trägt dazu besonders bei.

Beim Kirschblütenfest waren die Engagierten des Vereins mit einem Stand vertreten. Kinder konnten Origamifiguren falten und ihren Namen mit japanischen Schriftzeichen auf einem Blatt Papier verewigen. Hilfestellung gab es von Stanislava Saito, die am Ceciliengymnasium Japanisch unterrichtet.

Andere Besucher versuchten sich an Ikebana-Gestecken oder ließen sich in Kimonos hüllen. Auf der Bühne zeigte der Kimonoclub der Heinrich-Heine-Universität eine Kimono-Modenschau mit exquisiten Modellen. Rund eine Dreiviertelstunde könne es dauern, bis ein besonders kompliziertes Modell sitze, erklärte eines der Models.

Der japanische Generalkonsul Kiminori Iwama aus Düsseldorf war ebenso zum Kirschblütenfest gekommen wie viele seiner Landsleute, die sich fern der Heimat in Büderich sichtlich wohl fühlten. „Wir wollen heute einen Beitrag zur Verständigung geben“, sagte Iwama und erklärte, dass in Japan zum Kirschblütenfest das Schuljahr und somit etwas Neues beginne. Angebote, etwas Neues zu entdecken, gab es auch am
Sonntag.

So stellte sich der Budoclub Taifun Büderich vor, bei dem man Judo ab drei Jahren lernen kann. Judo bedeute „Sanfter Weg“ erklärte der Vorsitzende Hans Christian Klein. Auf Konzentration und Körperbeherrschung kommt es auch beim Bogenschießen mit dem weltweit größten Bogen an, der früher von den Samurai zu Fuß benutzt wurde. Der Pfeil könne bis zu 28 Meter in einer halben Sekunde fliegen, erklärte Reinhard Kollotzek im typischen langen schwarzen
Hosenrock.

Wer sich erst einmal über Japan und seine Kochkunst informieren wollte, wurde am Stand der Stadtbibliothek fündig. Dort konnte man in Kochbüchern zu Sushi oder Ramen stöbern, in Reisebüchern blättern oder an einem Manga-Workshop teilnehmen.

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