TV-Anwalt Anwalt schreibt Buch über spektakuläre Mordfälle

Der Büdericher Nicolai F. Mameghani berichtet in „Tötungssachen“ über die Hintergründe der Taten.

Der aus dem Fernsehen bekannte Anwalt Nicolai F. Mameghani beschreibt Fälle aus seinem Arbeitsalltag.

Der aus dem Fernsehen bekannte Anwalt Nicolai F. Mameghani beschreibt Fälle aus seinem Arbeitsalltag.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Bis auf den Täter, Opfer und mögliche Augenzeugen weiß niemand, wie sich eine Tat tatsächlich abgespielt hat. „Es existieren zwei Wahrheiten – zum einen die echte Wahrheit, das Tatgeschehen, und zum anderen die gerichtliche Wahrheit. Nur im Idealfall decken sich die beiden dargestellten Sachverhalte“, sagt Nicolai F. Mameghani. Der in Büderich aufgewachsene Strafverteidiger lässt die Leser seines Buches „Tötungssachen“ anhand von neun echten Fällen einen Blick auf unergründliche Vorgänge und deren Hintergründe werfen: „Ich möchte mit diesen Beispielen zeigen, dass jeder von jetzt auf gleich zum brutalen Mörder werden kann.“ Denn in der Regel seien es keine Intensivtäter, sondern Nicht-Vorbestrafte, die schuldig würden, „einfach nur, weil sie sich zu einer Gewalttat hinreißen ließen und alle Umstände gegen sie sprachen.“

Fernsehzuschauern dürfte der Rechtsanwalt schon länger bekannt sein. Über viele Jahre wirkte er in der Sat.1-Show „Richterin Barbara Salesch“ mit – damals jedoch in der Rolle als Staatsanwalt. Aktuell ist er als Experte in der RTL2-Produktion „Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt…“ zu sehen. „Auf der Straße erkennen mich schon mal Jugendliche“, erzählt der Strafverteidiger über seine Popularität. Zu Salesch-Zeiten hatte er gar eigene Autogrammkarten.

Die Tatabläufe der spektakulären Fälle basieren auf Fakten

Doch seine TV-Engagements waren für ihn immer nur ein Nebenjob. Hauptberuflich blieb er Strafverteidiger mit echten Mandaten und richtigen Fällen. Seine Kanzlei liegt in der Düsseldorfer Innenstadt. Die Erfahrungen aus seinem Berufsalltag hat er nun mit dem Buch festgehalten. Drei Jahre hat er daran gearbeitet. Darin geht es ausschließlich um Mandanten, die sich wegen Mordes und Totschlags verantworten mussten. Die Tatabläufe der spektakulären Fälle basieren auf wahren Fakten und hinterfragen unter anderem, wie es in Düsseldorf zum brutalsten Verbrechen der Nachkriegszeit kam oder weshalb ein Ehemann seiner getöteten Frau nach der Tat noch die Finger abschnitt. Fragen, die anhand der dargestellten Strafverfahren vom Anwalt der Täter beantwortet werden. Schonungslos mit allen Details.

Privat vermeidet es Mameghani jedoch – abgesehen von seiner Tätigkeit als Autor – sich zu viele Gedanken über seine Fälle und den Hindergründen der jeweiligen Taten zu machen: „Ich bin ja kein Opferanwalt und außerdem froh, dass ich sehr beschäftigt bin und mich nicht lange mit jedem Verfahren auseinandersetzen kann.“ Eine Verarbeitung von Erlebnissen ist sein Buch daher nicht. Der Anwalt will damit in erster Linie über die Hintergründe und Motive von Straftaten informieren. Das Taschenbuch „Tötungssachen“ ist online zum Preis von 9,99 Euro erhältlich.

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