Meerbusch: Direkt in die Farbtöpfe schauen

Stadt beteiligt sich erstmals am Projekt „Offene Ateliers“.

Meerbusch. Erstmals möchte sich auch die Stadt Meerbusch am Projekt "Offene Ateliers - Arbeitsplatz Kunst" im Rhein-Kreis Neuss beteiligen und den lokalen Künstlern so mehr Möglichkeiten einräumen, Einblicke in ihre Werkräume und ihr Schaffen zu gewähren.

Jeweils ein Wochenende lang können kulturinteressierte Bürger dann jedes Jahr ortsansässigen Kunstschaffenden über die Schulter schauen - ähnlich wie bei den Kunstpunkten, einem Düsseldorfer Projekt, das seit zwölf Jahren erfolgreich läuft und auch Meerbuscher Kunst salonfähig gemacht hat.

Einige Künstler aus Meerbusch haben sich bereits positiv zu der neuen Aktion geäußert - wie zwei Osterather Heerich-Schüler, der Bildhauer Martin Theis und der Maler Michael Vogt.

"Dieses Reinschnuppern dürfen ist doch wunderbar für die Besucher. Sie können anders und viel direkter auf den Künstler zugehen, als dies in einer Galerie möglich ist. Das ist im Atelier doch wesentlich informativer und ungezwungener. Man kann sozusagen in die Farbtöpfe gucken und auch Sachen anschauen, die ungerahmt sind und kein Preisschild aufgeklebt haben", erklärt Vogt.

Das Projekt fand erstmals 2003 in Zusammenarbeit mit Grevenbroich und Neuss statt, später beteiligten sich auch Jüchen, Kaarst und Korschenbroich. Im vergangenen Jahr machten 137 Künstler mit. Das Projekt soll stark beworben werden, eine Internetseite stellt die beteiligten Künstler vor und bietet auch Stadtpläne an, um die Ateliers zu finden.

Das Interesse der Meerbuscher Künstlervereinigungen und der übrigen in Meerbusch bekannten Kunstschaffenden wird zur Zeit eruiert. "Für jene, die nicht die Möglichkeit haben, ein Atelier zur Besichtigung zur Verfügung zu stellen, kann die Stadt Räume stellen.

Auch werden wir uns finanziell an Werbung und Organisation beteiligen", bestätigt die Erste Beigeordnete der Stadt, Angelika Mielke-Westerlage. Im Gespräch ist beispielsweise der Alte Güterbahnhof in Osterath - wenn sich denn tatsächlich genügend Interessenten zusammenfinden.

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