Meerbusch: „Camping ist Erholung pur!“

Seit Samstag ist das Rheincamping für Lang- und Kurzzeit-Urlauber in Langst-Kierst geöffnet. Die Zahl der Dauergäste ist aktuell gestiegen.

Meerbusch. Der Trend geht zum Dritt-Wohnwagen. Zumindest hat das den Anschein, wenn man mit Hans Baier aus Vechta spricht. Seit acht Jahren kommt der Dauercamper regelmäßig nach Meerbusch.

Außerdem hat er einen Wohnwagen an der Nordsee in Tönning platziert. Ein weiterer steht zu Hause in Vechta, für kleinere Touren zu Verwandten oder für Wochenendausflüge.

Hans Baier ist Vollblutcamper: "Ich war beruflich viel unterwegs und musste immer in Hotels übernachten. Dazu habe ich heute keine Lust mehr. Camping ist für mich Erholung pur!", schwärmt Baier.

Den Campingplatz in Langst-Kierst hat er nicht zufällig ausgesucht: "Man ist hier völlig frei: der Rhein, die Natur, die Weite. Auf vielen Campingplätzen geht es sehr autoritär zu. Und es wird Musik gespielt. Hier hat man seine Ruhe und die neuen Besitzer halten den Platz sehr gut in Schuss", sagt Baier.

Rainer Breitbach, Markus Brix und Emanuel Dunke leiten den Campingplatz seit Juli des vergangenen Jahres und können in der neuen Saison gleich einen guten Zuwachs verzeichnen: "85Dauercamper haben sich für die Saison von April bis Oktober angemeldet, im vergangenen Jahr waren es 72", berichtet Rainer Breitbach.

Neben den Dauercampern kommen einige Touristen für den Urlaub oder ein Wochenende; dänische Familien sind dabei, Engländer, aber vor allem Holländer.

Radfahrer nutzen den Platz als Zwischenstopp für Touren von Köln über Düsseldorf nach Xanten.

Nach wie vor ist der Platz auchin der näheren Umgebung beliebt. Kurt Lofi aus Krefeld ist seit 50Jahren begeisterter Camper und wird seinen Wohnwagen auch jetzt wieder am Rhein platzieren. Zunächst heißt es aber: klar Schiff machen.

Der 62-Jährige hat seinen Rasenmäher mitgebracht und mäht seine Parzelle selbst. Jetzt über Ostern geht es drei Wochen nach Dänemark, danach soll alles perfekt für die Wochenendausflüge zum Wohnwagen sein. Lofi gefällt vor allem die Abwechslung: "Die Schiffe fahren, die Flugzeuge fliegen - hier ist immer was los."

Auch die vier 15- bis 17-Jährigen aus Krefeld sind nicht wegen der Ruhe auf dem Campingplatz am Rhein. "Endlich mal Urlaub ohne Eltern", antwortet Simon van Neuss ohne Umwege auf die Frage, warum sie nach Meerbusch gekommen sind.

Dabei campen die vier in einem Wohnwagen der Extraklasse. Simons Vater ist Tischlermeister, hat ihn aus Holz selbst gebaut und netterweise auch gleich von Krefeld nach Meerbusch gefahren. Schließlich besitzen die Jugendlichen noch keinen Führerschein.

Im Vergleich zu ihrem Zuhause muss das Quartett in diesem Gefährt, das einem Zirkuswagen ähnelt, wohl kaum Abstriche machen.

Das mobile Heim besteht aus hochwertigen Hölzern, einem abgerundeten Kupferdach mit Oberlichtern und besticht durch Holzfenster und Türen mit massiven Messingbeschlägen.

Dank Isolierung, automatischer Heizung, Kühlschrank, Miniherd und sogar einem Anschluss für den Laptop müssen die vier Jungs und Mädchen auf nichts verzichten.

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