Meerbusch: Bilanz der UWG

Positiv und kritisch schaut die UWG auf ihr erstes Arbeitsjahr zurück. Die UWG selbst hat zurzeit etwa 40 Mitstreiter zwischen 20 und 70 Jahren. 15 arbeiten als sachkundige Bürger in den Ausschüssen.

Meerbusch. Vor einem Jahr zog die UWG Mehr Meerbusch auf Anhieb in den Rat der Stadt Meerbusch ein. Ohne Partei zu sein und ein Programm zu haben, will man Vertreter aller Bürger sein, deren Anregungen aufnehmen und in die Politik einbringen.

Das hat die Wählergemeinschaft bisher fleißig gemacht - wenn auch nicht immer mit Erfolg. Das sei aber, betonen die Ratsmitglieder Christian Staudinger-Napp und Daniela Glasmacher, nicht tragisch.

Mit nur zwei Vertretern könne man natürlich nicht so viel erreichen. Doch der sachkundige Bürger Lothar Keiser unterstreicht: "Viele kleine Schritte von vielen kleinen Leuten können Großes erreichen."

"Unser Ziel ist, das in Meerbusch wieder mehr diskutiert wird", sagt Staudinger-Napp. Man suche die sachliche Zusammenarbeit, betont UWG-Planungspolitiker Heinrich Weyen. Dass sie noch nicht lange im politischen Geschäft mitmische und ihr entsprechend die Vorgeschichte mancher Sachlage unbekannt sei, müsse kein Nachteil der UWG sein.

"Auch Anträge, die früher bereits gestellt wurden, können aus neuer Perspektive neu bewertet werden." Grundsätzlich wünscht sich Staudinger-Napp "sachliche Reaktionen" von den anderen Parteien. Einige CDU-Politiker würden jede Diskussion ersticken wollen.

Größeren Respekt gegenüber den Anliegen der Bürger fordern Stefani Schmoll und auch Daniela Glasmacher ein, die ansonsten aber positiv überrascht ist vom durchaus kollegialen Umgang mit anderen Fraktionen.

Mehr jüngere Leute würde sich Josef Gather in der Politik wünschen. "Die haben andere Ideen und befruchten die Diskussion", sagt der Landwirt, der im Sozialausschuss sitzt. "Da sind viele alte Leute!"

Die UWG selbst hat zurzeit etwa 40 Mitstreiter zwischen 20 und 70 Jahren. 15 arbeiten als sachkundige Bürger in den Ausschüssen.

"Das erste Jahr war ein Lehrjahr", sagt Christian Staudinger-Napp. "Und wir wissen, dass wir mit manchem vielleicht daneben gelegen haben." Immer stärker jedoch werde die UWG wahrgenommen.

Ihr Ziel sei es, die mächtige Verwaltung ("Vorher hatte die Verwaltung das Sagen und die Politik hat das nur abgenickt") zu kontrollieren und die etablierten Parteien in Diskussionen zu zwingen. "Wir wollen kontinuierlich die Verkrustungen aufbrechen." Was alle Mitstreiter am Ende des ersten Politik-Jahres wissen: "Man braucht ein dickes Fell. Wer es nicht hat, muss es sich zulegen."

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