Umweltschutz in Meerbusch Aus alten Fahrradschläuchen werden Taschen

Meerbusch · Müll-Spaziergänge, ein Trödel für Frauengarderobe in Nierst, ein Upcycling-Markt am Deutschen Eck: Zwischen dem 20. und 28. November beteiligt sich die Stadt an der Europäischen Woche der Müllvermeidung.

 Sie sammeln Müll in Büderich: Bettina Giemsa (l.) und Sabine Soraruf-Bohnen.

Sie sammeln Müll in Büderich: Bettina Giemsa (l.) und Sabine Soraruf-Bohnen.

Foto: Ja/Anne Orthen (ort)

Glas- statt Plastikflaschen, keine Folie im Haushalt, Kosmetik aus natürlichen Bestandteilen, am liebsten biologisch einkaufen und einen gesunden Lebensstil pflegen: Bettina Giemsa (50), Mutter von zwei Kindern (15 und neun Jahre alt) beschäftigt sich schon lange damit, wie man im Alltag und Haushalt auch ohne große Anstrengungen nachhaltig leben und vor allem Abfall vermeiden kann. Zur Europäischen Woche der Müllvermeidung ist Giemsa engagierte Haupt-Akteurin für die Veranstaltungen, die zwischen dem 20. und 28. November in Meerbusch stattfinden.

In ihrem eigenen Umfeld setzt die Büdericherin das schon seit Jahren um, initiierte zum Beispiel vor zwei Jahren die Meerbuscher Community für Boomerang Bags – umweltfreundliche, wiederverwendbare kostenfreie Einkaufstaschen aus Stoffresten – und informiert darüber auf Instagram und im eigenen Blog mit dem Namen Meerbusch fresh. Sie beschäftigte sich immer mehr mit dem Thema, vor allem Plastik zu vermeiden („Verpackter Salat im Supermarkt bleibt bei mir einfach im Regal“) und überlegte mit Mitstreiterinnen, was sich in Meerbusch umsetzen ließe.

Gespräche mit der Stadt folgten – und so findet jetzt die Meerbusch-Beteiligung an der Europäischen Aktionswoche unter Schirmherrschaft der Stadt statt. Giemsa: „Alle reden von Klimaschutz, aber allzu gerne wird versucht, die Verantwortung auf andere abzuwälzen. Ich bin der Meinung, dass wir als Bürger das Ruder selbst herumreißen müssen – jeder von uns, Schritt für Schritt.

Der erste Schritt zu nachhaltigerem Verhalten

Durch die Aktionen haben wir alle die Möglichkeit, in der Gemeinschaft den ersten Schritt zu nachhaltigerem Verhalten zu machen.“ Folgende – allesamt kostenfreie – Aktionen zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung sind geplant:

Am Samstag, 20. November, findet von 8 bis 15 Uhr ein Wertstoff- und Upcycling-Markt am Deutschen Eck in Büderich statt. Mit dabei: Sascha Plewka und sein Angel-Bike-Projekt, mit dem er alte Fahrradschläuche zur Wiederverwendung für Taschen nach Brandenburg schickt; die Boomerang Bags werden vorgestellt; der BUND sammelt alte Handys, die Düsselkronen Kronkorken und spenden den Erlös an den Tierschutz; „Meerbusch hilft“ stellt sich mit einem Info-Stand vor, die Aktion Löwenherz zeigt, was sich aus alten Jeans herstellen lässt, und die Wollengel freuen sich über Wollspenden, um daraus warme Kleidung für Obdachlose zu stricken.

Vier Müll-Spaziergänge finden statt: am Montag, 22. November, in Büderich (Treffpunkt 9.30 Uhr, Deutsches Eck), am Dienstag, 23. November, in Lank (9.30 am La Pähd), am Mittwoch, 24. November, in Osterath (9.30 Uhr, Weltladen) sowie am Sonntag, 28. November, in Nierst (9.30 Uhr, Dorfplatz). Wer Zeit und Lust hat mitzumachen, kann spontan kommen, Anmeldungen sind nicht nötig. Jeder Spaziergang dauert ungefähr anderthalb Stunden.

„Jeder kann Umweltschutz“ ist der Titel des Vortrags, den Bettina Giesma am Donnerstag, 25. November um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Büderich am Dr.-Franz-Schütz-Platz hält. Anmeldungen per E-Mail an [email protected]. An dem Abend gilt die 3G-Regel.

Beim Trödelmarkt verkaufen Frauen gut erhaltene Kleidung, Treffpunkt ist am Sonntag, 27. November, von 17 bis 20 Uhr in den Bürgerräumen Nierst. Die 20 Stände sind bereits ausgebucht.

Weitere Informationen auch unter:

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