Im Regelfall, so sieht es das Fuhrparkkonzept vor, sollen Alt-Autos durch solche mit Erdgasantrieb ersetzt werden. Zwölf erdgasbetriebene Fahrzeuge wird Meerbusch am Ende dieses Jahres neu angeschafft haben. Doch im Sektor Kleinlaster und 3,5-Tonner "schien uns das Angebot nicht so, dass wir darauf zurückgreifen sollten", erklärt Schmidt.

Er, Andreas Rennertz (CDU) und Wolf Meyer-Ricks (FDP) verfügen da offenbar über sehr unterschiedliche Erfahrungen. Während Rennertz Gasfahrzeuge im Lkw-Transportsektor als grundsätzlich unwirtschaftlich ablehnt und Schmidt ihr "sehr schwieriges Fahrzeugverhalten" als Grund für den Kauf von Dieselfahrzeugen anführt, hat Meyer-Ricks nur die besten Erfahrungen gemacht: "Das ist schlicht nicht richtig. Meiner war spritziger als der Diesel."

Lösen kann den Konflikt im Ausschuss niemand. Nebulös bleibt auch der Kauf von zwei Pkw: Warum der BMW-Benziner angeschafft wurde und ein Mercedes-Diesel-Pkw auf der diesjährigen Einkaufsliste stehe? Beide Fahrzeuge würden für längere Strecken genutzt. Man habe auf Erdgasantrieb verzichtet, sagt Schmidt, weil sie häufiger außerhalb des Stadtgebiets unterwegs seien und es nicht überall Erdgastankstellen gebe.

Die Argumentation leuchtet weder Heinz Ruyter (Grüne) noch Meyer-Ricks ein: Er sei zuletzt 3000 Kilometer durch Deutschland gefahren und habe weder in Bayern noch in Hamburg Tankprobleme gehabt. Absurd fand Ruyter die Begründung auch, weil jedes Erdgas-Auto zusätzlich einen Benzinvorrat habe. Überzeugendere Gründe für die Abweichung vom "Regelfall Erdgasauto" gibt es für sie jedoch am Mittwochabend nicht.