Engagement in Meerbusch Paula Fischer ist erster Handball-„Bufdi“

Lank-Latum. · Die 18-jährige Paula Fischer absolviert ihren Bundesfreiwilligendienst in der Handball-Abteilung des TuS Treudeutsch 07 Lank. Ihre Aufgaben sind corona-bedingt allerdings anders als geplant.

 Paula Fischers „Bufdi“ ist corona-bedingt anders als geplant

Paula Fischers „Bufdi“ ist corona-bedingt anders als geplant

Foto: Christoph Baumeister

Den Start ihres Bundesfreiwilligendienstes in der Handball-Abteilung des TuS Treudeutsch 07 Lank hatte sich Paula Fischer gewiss anders vorgestellt. Eigentlich wollte sie aktiv das Training begleiten, sportliche Dinge im Verein mit vorantreiben. Darüber hinaus hatte sie geplant, die Hälfte der Zeit in verschiedenen Kindergärten in Meerbusch zu verbringen, um die Kleinen für Handball zu begeistern.

Doch längst hat die Corona-Pandemie den gesamten Amateursport zum Erliegen gebracht. Auch Handball darf schon seit vielen Wochen nicht mehr gespielt werden. In Kindergärten darf die junge Frau auf Grund der Ansteckungsgefahr derzeit auch noch nicht. Deshalb verbringt die 18-Jährige die meiste Zeit am Schreibtisch der Geschäftsstelle am Marktplatz in Lank-Latum. „Natürlich wäre es schöner, meinen Dienst in einem normalen Jahr zu absolvieren. Aber mir macht es bislang trotzdem viel Spaß. Es gibt genug zu tun. Und ich bekomme auch so wichtige Einblicke in das Vereinsleben“, sagt Paula.

Im Bundesfreiwilligendienst engagieren sich meist junge Menschen für das Allgemeinwohl, insbesondere im sozialen, ökologischen, kulturellen und sportlichen Bereich. Paula ist der erste „Bufdi“ der Lanker Handballabteilung überhaupt. Die Gelleperin spielt selbst seit acht Jahren bei Treudeutsch Handball, momentan im Rückraum der 2. Damenmannschaft in der Verbandsliga.

Im Sommer hatte sie ihr Abitur am Fabritianum-Gymnasium in Krefeld-Uerdingen bestanden. Bevor sie in diesem Jahr ein Studium beginnen will, voraussichtlich Soziale Arbeit oder Lehramt an der Grundschule, wollte sie die Zeit mit einer sinnvollen Tätigkeit überbrücken und Erfahrungen sammeln, die sie ein wenig auf das spätere Berufsleben vorbereiten. „Mir war ganz wichtig, etwas mit Kindern zu machen. Und da mir Sport auch sehr am Herzen liegt, hat sich Treudeutsch Lank perfekt für mich angeboten“, sagt Paula.

Alexander Gronwald, Handball-Abteilungsleiter beim TuS, hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, einen „Bufdi“ einzustellen. „Die Aufgaben werden immer vielfältiger, deshalb können wir Unterstützung sehr gut gebrauchen“, sagt der 31-Jährige. Zunächst musste er jedoch zahlreiche Anträge bearbeiten und viele Formulare ausfüllen. Als Abteilungsleiter ist er nun offizieller Betreuer von Paula. Dieser Verantwortung ist er sich bewusst. „Es geht ja nicht darum, eine günstige Arbeitskraft zu gewinnen, sondern einem jungen Menschen die Möglichkeit zur Berufsfindung zu geben. Paula soll im Umgang mit den Kindern ein Verantwortungsbewusstsein entwickeln und eigenständig Projekte bei uns abwickeln“, sagt Gronwald.

Bislang hat sich Paula um den Online-Auftritt der Handballabteilung gekümmert und neuen Schwung auf die Facebook- und Instagramseite des Vereins gebracht. „Als 18-Jährige kann sie das ohnehin viel besser als ich“, sagt Gronwald lachend. Zudem habe Paula schon virtuelle Trainingsübungen für den Handball-Nachwuchs entwickelt, die dieser auch im heimischen Wohn- oder Kinderzimmer absolvieren kann. Außerdem hat sie eine digitale Weihnachtsfeier auf die Beine gestellt.

Ihr größtes Projekt während des Freiwilligendienstes steht aber noch an. Es soll die Organisation eines Handballturniers für Grundschüler aus Meerbusch werden. Unter den aktuellen Bedingungen sei das natürlich nicht möglich, weiß Paula. Aber ihr Bundesfreiwilligendienst ist auf ein Jahr ausgelegt. Somit bleibt noch etwas Zeit.

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