Mann aus Meerbusch verurteilt Gefängnisstrafe für Zigarettenmafia

Düsseldorf/Meerbusch · Mit mehrjährigen Haftstrafen ist am Landgericht Düsseldorf der Prozess gegen fünf Mitglieder der sogenannten polnischen Zigarettenmafia zu Ende gegangen. Die Männer müssen für zweieinhalb bis fünf Jahre ins Gefängnis.

 Mit mehrjährigen Haftstrafen ist am Landgericht Düsseldorf der Prozess gegen fünf Mitglieder sogenannten polnischen Zigarettenmafia zu Ende gegangen.

Mit mehrjährigen Haftstrafen ist am Landgericht Düsseldorf der Prozess gegen fünf Mitglieder sogenannten polnischen Zigarettenmafia zu Ende gegangen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Einer von ihnen stammt aus Meerbusch. Gemeinsam mit seinen beiden Komplizen hatte er über viele Monate gefälschte Zigaretten am Zoll vorbei geschmuggelt. Der Schaden für die deutschen Steuerbehörden liegt bei rund elf Millionen Euro, insgesamt hatte die Bande mit mehr als 250 000 Stangen Zigaretten gehandelt.

Laut Urteil waren die Männer im November 2020 aufgeflogen. Damals hatte der Zoll in Bielefeld einen Lkw aus Polen kontrolliert und dabei 3,5 Millionen unverzollter und unversteuerter Zigaretten sichergestellt. Die Ware war offenbar für den Weitertransport nach Belgien vorgesehen. Bei anschließenden Durchsuchungen in Wohnungen und Lagerhallen in Meerbusch, Krefeld, Düsseldorf, Mönchengladbach und Tönisvorst hatte die Polizei anschließend 120 000 Euro in bar, weitere Zigaretten und auch einen „Schieß-Kugelschreiber“ sichergestellt. Auch die jetzt verurteilten Männer waren damals bei der Razzia festgenommen worden. Daniel Marek G. aus Meerbusch hatte bei den kriminellen Geschäften eine wichtige Rolle gespielt: Der 43-Jährige hatte in Deutschland Wohnungen und Hallen organisiert, damit Helfer der Bande hier Unterschlupf finden sowie Zigaretten zwischengelagert werden konnten. Die übrigen Angeklagten kamen aus Mönchengladbach und Polen, der jüngste der fünf Beschuldigten war 40 Jahre alt, der älteste der Beteiligten 52.

Begonnen hatte das Verfahren bereits im November. Seitdem hatte das Gericht 26 Verhandlungstage benötigt, um die kriminellen Machenschaften in einem wahren Mammutverfahren aufzuklären. Laut Staatsanwaltschaft hatte die Bande mit dem Schmuggel der Zigaretten riesige Gewinne erzielt. Die Männer hatten die gut 250 000 Stangen in Polen zu Preisen von rund 30 Euro gekauft und sie in Belgien oder Großbritannien für 100 Euro oder mehr verkauft. Zigaretten sind in diesen Ländern nach wie vor deutlich teurer als in osteuropäischen Staaten.

Das Landgericht Düsseldorf verurteilte die fünf Angeklagten nun wegen gewerbsmäßiger und bandenmäßiger Steuerhinterziehung und Hehlerei. Gegen das Urteil können die Männer noch Revision einlegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort