Lola war den Trichter leid

Eine Büdericherin hat einen Schutzanzug aus Neopren für Hunde kreiert.

Büderich. Nachdem Lola vor zwei Jahren kastriert worden war, begann die eigentliche Leidenszeit des kleinen Jack-Russell-Terriers. „Mit dem Trichter, der sie davon abhalten sollte, ihre Operationswunde zu lecken, kam Lola überhaupt nicht zurecht. Dafür ist sie einfach zu lebhaft“, erinnert sich Suzanne Wienen-Quante.

Schlimmer noch: Bei den Verbandswechseln riss das stark klebende Tape ständig Haare und Haut ab. „Da war am Bauch später nur noch rohes Fleisch“, berichtet die Büdericherin schaudernd.

Auch der Versuch, die Verbände mit einem Body aus Baumwolle zu fixieren, scheiterte kläglich: Lola, die Wienen-Quante auf einer Straße im spanischen Alicante aufgelesen hatte, kaute den schlabbrigen Anzug durch. Die Salbenverbände verrutschten.

Schließlich kam Suzanne Wienen-Quante (54) die rettende Idee für den Animal Angel: ein Schutzanzug aus Neopren für Hunde oder Katzen, der den Rumpf umschließt, Feuchtigkeit abhält, das Tier in seiner Beweglichkeit aber nicht beeinträchtigt.

Vom Prototypen, den die Maklerin, die früher als Model in Paris, New York oder Mailand arbeitete, Lola auf den Leib schneiderte, bis zum fertigen Produkt verging rund ein Jahr. Nun ist der Anzug und die inzwischen patentierte Marke Animal Angel marktreif: Den Klettverschluss kann Lola nicht öffnen, die in dem atmungsaktiven sowie wind-, wasser- und waschmaschinenfesten Anzug steckt.

Ein Reflektorband am Hals hilft, sie auch im Dunkeln nicht aus den Augen zu verlieren. In sieben Größen und farbig bringen Wienen-Quante und ihr Sohn Maximilian die Hundemode im Herbst auf den Markt.

Was Lola nicht benötigt, erfreut ihren besten Kumpel Fritz, den Suzanne Wienen-Quante aus einer Tötungsstation nahe Malaga befreit hat, umso mehr: Der Animal Angel hat für Rüden an anatomisch geeigneter Stelle eine Öffnung, so dass Fritz auch schick angezogen ungestört seine Notdurft verrichten kann.

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