Lesen unter Wettkampfdruck

Kinder der Raphaelschule stellen sich strenger Jury.

Strümp. Stolz präsentiert Jasmin Nagel ihre Urkunde für den ersten Platz im Lesewettbewerb der Oberstufe. „Die werde ich in meinem Zimmer aufhängen“, sagt die 14-Jährige strahlend. Genauso wie 15 weitere Schüler der Unter-, Mittel- und Oberstufe der Raphaelschule mit Förderschwerpunkt Lernen stellte sie sich am Dienstag einer fünfköpfigen Jury.

Die Kinder wurden in Deutlichkeit, Betonung, Einhaltung von Pausen, Richtigkeit und sauberer Aussprache ihrer Texte bewertet. „Ich war sehr aufgeregt, aber es hat Spaß gemacht“, sagt Jasmin Nagel. Als Preise erhielten alle Teilnehmer Buchpräsente, die Meerbuscher Buchhandlungen gestiftet hatten.

Die teilnehmenden Schüler wurden zuvor in den Klassen ausgewählt. „In meiner Klasse haben wir schon früh mit der Lektüre begonnen, die meine Schüler im Wettbewerb präsentiert haben. Jeder hat mal einen kleinen Abschnitt vorgelesen“, erklärt Daniela Hahne, Klassenlehrerin von Jasmin Nagel. „Die Kinder haben dann abgestimmt, wer am Wettbewerb teilnehmen darf.“

Hahne lobt die Schüler: „Während der Lesung waren die Kinder sehr ruhig, diszipliniert und fanden es äußerst spannend. Das ist in unserer Schule nicht selbstverständlich.“

Kinder mit einer Lernschwäche würden eine spezielle Förderung benötigen, so Schulleiter Armin Hellmich. „Der Lesewettbewerb ist ein Baustein im Rahmen der Ausbildung von sprachlicher Kompetenz.“ Und Hahne ergänzt: „Wir wollen den Kindern beibringen, sich selbst zu präsentieren, was bei späteren Bewerbungen wichtig für sie sein kann.“

Darum will die Schule dieses Projekt, das sie vergangenes Jahr gestartet hat, ausweiten. 2011 soll es einen Wettbewerb mit der Martinusschule in Kaarst geben, mit der eine Partnerschaft besteht. „Ziel ist es, noch mehr Schulen einzubinden“, sagt Hahne.

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