Lebendige Partnerschaft trotz der Distanz

52 Kommunen pflegen Austausch mit Japan. Sport und Kultur sind wichtig.

Meerbusch. Mit etlichen Anregungen ist Bürgermeister Dieter Spindler von der Konferenz deutscher und japanischer Städte in der Japanischen Botschaft in Berlin zurückgekehrt. Botschafter Takahiro Shinjo hatte die Bürgermeister der 52 deutschen Kommunen, die Partnerschaften mit japanischen Städten unterhalten, zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Spindler und Shinjo kennen sich aus dessen Zeit als japanischer Generalkonsul in Düsseldorf.

Bundesweiter Vorreiter im Städtekontakt zu Japan war Würzburg, das schon im Jahr 1979 eine Partnerschaft mit der Stadt Otsu schloss. Meerbusch ist nach der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde mit Shijonawate im Dezember letzten Jahres jüngstes Beispiel.

„Deshalb wurden wir jetzt auch vom Botschafter positiv hervorgehoben“, so Spindler. Gemeinsam mit Köln, das mit Kyoto befreundet ist, hat sich Meerbusch als zweite Stadt in Nordrhein-Westfalen für eine japanische Partnerkommune entschieden.

Eine klare Erkenntnis nach dem Treffen in Berlin: Trotz einer Entfernung von über 9.000 Kilometern und rund elf Flugstunden sind deutsch-japanische Partnerschaften machbar, sie sind mit Leben zu füllen, und sie finden besonders bei jungen Leuten Anklang.

„Die Amtskollegen haben mir durch die Bank bestätigt, dass es etliche praktikable Möglichkeiten gibt, regen Austausch zu pflegen“, so Spindler. Dies funktioniere schon seit vielen Jahren. Verwaltungskontakte seien unerlässlich, um für den Anstoß zu sorgen. Die direkten Begegnungen der Bürger beider Städte aber seien das Lebenselixier der Partnerschaft. Auch die Unterstützung der Deutsch-Japanischen Gesellschaften sei in der Praxis wertvoll.

„In den Bereichen Kultur und Sport gibt es in den bestehenden Städtepartnerschaften einen besonders regen Austausch“, so Spindler. „Aber natürlich bietet auch die Wirtschaft interessante Chancen.“ Im nächsten Schritt werde sich nun ein Komitee aus Meerbuschern und japanischen Mitbürgern formieren, das eigene Ideen entwickelt. Erster Termin soll der 15. März sein. In Shijonawate ist dieser Schritt bereits getan.

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