Lank: Kein Zuschuss fürs Dach

Kita Schulstrasse: Einrichtung will Familienzentrum werden.

Lank. Im Zuge des Aus- und Umbaus der Kindertagesstätte an der Schulstraße für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren (Gesamtkosten: 650000 Euro, Eigenanteil der Kirche: 180000 Euro) wurde festgestellt, dass auch das Dach des Gebäudes stark sanierungsbedürftig ist. 100000Euro würde diese Reparaturmaßnahme zusätzlich kosten. Eine Finanzspritze in Höhe von 43000Euro hatte das Presbyterium von der Stadt erhofft.

Doch daraus wird nichts. Denn während SPD, FDP und UWG der evangelischen Kirche den Zuschuss zumindest nachträglich im kommenden Jahr gewähren wollten, stimmten CDU und Grüne im Jugendhilfeausschuss mit ihrer Mehrheit dagegen. Die beiden Kooperationspartner fürchten einen Präzedenzfall. "Die freien Träger wissen, dass die Gebäudeerhaltung mit Einführung des Kinderbildungsgesetzes Bestandteil der Kindpauschalen ist", erläutert Marco Becker (Grüne). "Wenn wir dem jetzt zustimmen, kommen andere und wollen ebenfalls zusätzliches Geld", fügte Jörg Wartchow (CDU) hinzu.

Gesine Wellhausen (FDP) erinnerte daran, das gerade die evangelische Kirche sich bei den notwendigen Maßnahmen, die für die Betreuung von U3-Kindern anfallen, sehr kooperativ gezeigt habe ("im Gegensatz zur katholischen Kirche"). Man müsse bei derartigen Zuschussanträgen von Fall zu Fall entscheiden und in diesem Einzelfall mache ein Ja eben Sinn, betonte auch Jürgen Eimer (SPD).

Der Befürchtung von Norbert Friedrich (SPD), man setze Kinder und Erzieherinnen unkalkulierbaren Risiken aus, wenn die Dachsanierung aus Geldmangel nicht umgesetzt werden könnte, nahm Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage die Brisanz: "Wenn die Sanierung dringend erforderlich ist, muss die evangelische Kirche diese auch durchführen - notfalls kreditfinanziert."

Unterstützung vom Ausschuss erhielt die evangelische Tagesstätte hingegen an anderer Stelle: Sie strebt bis 2011 das Gütesiegel "Familienzentrum" an und will sich dem Zertifizierungsverfahren stellen. Es wäre das erste Zentrum dieser Art in Lank und das insgesamt achte in Meerbusch, wenn die aktuellen Bewerbungen der beiden Einrichtungen der katholischen St.Mauritius-Gemeinde an der Nordstraße und der Necklenbroicher Straße Erfolg haben.

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