Lank: Jakobsleiter-Ehrung - Wie die Engel in den Himmel steigen

Eine Dokumentation des Heimatkreises Lank würdigt die Preisträger der Jacobsleiter.

Lank. Heinrich Küppers war der Erste, Wolfgang Schwarz der bislang Letzte. Außer den beiden können sich noch 21 weitere Frauen und Männer Preisträger der Jacobsleiter nennen, die der Lanker Heimatkreis alljährlich für besondere Verdienste um das Brauchtum verleiht.

Und weil das schon seit 1986 so ist, haben die Heimatfreunde nun den bisherigen Trägern der Ehrenplakette eine Schrift in Buchform gewidmet.

98 Seiten umfasst das Werk mit dem roten Karton-Einband. Darin enthalten: Fotos und Informationen über die einzelnen Preisträger - meist in Form der Laudatio, gehalten von verschiedenen Heimatkreis-Vorsitzenden.

Am Dienstagabend wurde die Schrift im kleineren Saal der Weinschenke am Marktplatz in Lank vorgestellt und den anwesenden Preisträgern überreicht.

"In diesem Raum ist der Heimatkreis 1971 gegründet worden. Vor 38 Jahren haben sich genau hier zwölf Freunde versammelt, um den Verein aus der Taufe zu heben", betonte der langjährige Heimatkreis-Vorsitzende, Franz-Josef Radmacher, die Geschichtsträchtigkeit des Hauses.

Radmacher bedauerte, dass nicht mehr alle Würdenträger die Buchveröffentlichung miterlebten. Von den 23 Inhabern der Jacobsleiter sind bereits neun verstorben.

So folgten zwölf Preisträger schließlich der Einladung, zur Vorstellung der Chronik in die Weinschenke zu kommen.

"Ich gebe zu, die Frauen sind deutlich unterrepräsentiert", sagte Radmacher in Anlehnung an die Tatsache, dass bisher nur drei der Preisträger weiblich sind. Doch mit Liesel Beeck, die vielen Meerbuschern durch ihre aufbrausenden Rollen im Ensemble des Lotumer Buretheaters bekannt ist, war am Dienstag auch die Gruppe der ausgezeichneten Frauen vertreten.

"Bei Liesel entwickelte sich schon früh ihre Begabung und Begeisterung für das Theaterspielen. Schon während der Zeit in der Pfarrjugend spielte sie kleine und größere Rollen", heißt es in dem Buch über das "Original" Liesel Beeck.

An Originalen mangelt es den Lankern nicht. So erfährt der Leser über Landwirt Karl Münks, Preisträger 1989, dass besonders seine anekdotenreichen und lebendigen Geschichten bei seinen Zuhörern beliebt sind. Der "Lotumer Jong", Jahrgang 1925, pflege, so verrät die Ehrungsrede von 1989, als Erinnerung an seine Jugendzeit stets zu sagen: "Entweder wore mer am ärbeje oder en de Kerk".

Auch das Geheimnis um den Spitznamen des im vergangenen Jahr verstorbenen Willi Becker, Preisträger der Jacobsleiter 2003, wird gelüftet: Becker, der unter dem Namen "Wienand" bekannt war, habe in Kindertagen in einer improvisierten Zirkusaufführung in der Nachbarschaft den Bauern Wienand aus Latum so perfekt gespielt, dass er fortan seinen Spitznamen weghatte.

Namen finden sich in dem roten Büchlein viele. Addo Winkels, Franz Greten, Peter Bremes, Leo Jürgens, Elisabeth Morris, Wilhelmine Kleutges. An Preisträgern wird es auch in Zukunft nicht mangeln, da ist Franz-Josef Radmacher ganz sicher: "Wir haben jedes Jahr einen Würdigen gefunden - und das wird auch so weitergehen."

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