Lank: Halbes Jahr Sperre nach TV-Auftritt

Das Lanker Theater ist die Heimat von Friedhelm Engels. Doch er genießt auch seine Ausflüge in die Doku-Soaps.

Lank. Seit 1992 stand er 15 Mal in Stücken des Mundart-Autors Karl Schmalbach beim Lotumer Buretheater auf der Bühne, verkörperte zumeist Hauptrollen und versuchte sich zuletzt auch an der Regiearbeit. Doch so ganz ausgelastet fühlte sich Friedhelm Engels in seinem kreativen Schaffensdrang offenbar nicht. Denn neuerdings sieht man den 52-Jährigen auch im Fernsehen.

"Ich wollte mal was anderes als Theater machen", erklärt Engels seine Auftritte in den so genannten Doku-Soaps "K11 - Kommissare" im Einsatz und "Lenßen & Partner" auf Sat1. Dreimal flimmerte sein Konterfei über den Bildschirm. "Ich habe bisher immer den Braven gespielt, zuletzt einen reichen Geschäftsmann, dessen Tochter entführt wurde", erzählt der Schauspieler, der im bürgerlichen Leben als Werbegrafiker arbeitet, schmunzelnd.

Engels hatte sich zuvor kurzentschlossen bei der Produktionsfirma Constantin Entertainment in Köln vorgestellt. "Es wurden Probeaufnahmen gemacht und ich kam in die engere Auswahl", sagt der Krefelder. Dann kam der Anruf: "Ob ich mir nicht vorstellen könnte, eine Rolle in K11 zu übernehmen?" Engels konnte und flog am vorgesehenen Drehtag nach München.

"Das war ein ganz schön langer Tag", erzählt er. "Um 9.30Uhr ging es los, erst um 23Uhr war ich wieder im Hotel." Die Bezahlung sei nicht wirklich berauschend ("eine Aufwandsentschädigung"), doch die Erfahrung habe ihn beeindruckt.

"Das ist eine ganz andere Arbeit als im Theater, wo man sich keine Patzer erlauben darf, weil das Stück ja in einem durchgespielt wird. Geht bei Fernsehaufnahmen etwas schief, wird die Einstellung wiederholt. Ohnehin wird jede Szene mehrmals aus verschiedenen Blickwinkeln gedreht. Alles in allem hat es einen Riesen-Spaß gemacht."

Wer in einer dieser Doku-Soaps eine Statistenrolle übernommen hat, ist danach für ein halbes Jahr gesperrt. "Ich kann ja schlecht an einem Tag den liebevollen Vater spielen und am nächsten dann plötzlich den Bösewicht. Das fällt dem Zuschauer auf", begründet Engels diese Maßnahme der Produktionsfirma.

Doch nach Ablauf der Frist klingelte bei dem Hobby-Mimen erneut das Telefon. Zwei weitere Bildschirm-Auftritte bei Lenßen & Partner sowie ein weiteres Mal bei K11 kamen im vergangenen Jahr hinzu.

Engels hat dank seiner Erfahrung, die längst nicht alle seine Kollegen am Set dieser Serien aufweisen können, einen guten Ruf bei den Fernsehmachern. "Die doch eher kurzen Texte auswendig zu lernen, ist für mich kein Problem. Beim Buretheater müssen bis zu 40Seiten sitzen." Große Ambitionen hegt Engels jedoch nicht, "aber wenn ein anderes Angebot kommen sollte, würde ich wahrscheinlich nicht abwinken".

Doch zunächst freut er sich auf das neue Stück des Lotumer Buretheaters. Auch die aktuelle Inszenierung entstamme wieder dem bäuerlichen Ambiente. "Bur met Vörkenk" (letzteres heißt soviel wie Kind vor der Ehe) sei wieder "eine Verwechslungskomödie mit allem was dazugehört", sagt Engels.

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