Langster Fährhaus soll 2018 neu eröffnen

Aktuell steht das Ausflugslokal in Langst-Kierst leer. Nun will der Inhaber eine schnelle Lösung. Im Herbst starten die Renovierungsarbeiten.

Die Lage direkt am Rhein mit Blick auf die historische Kaiserpfalz finden nicht nur saudische Prinzen schön, die gerne im Rheinhotel absteigen. Auch die Meerbuscher würden das benachbarte Langster Fährhaus lieber wieder geöffnet sehen. Seit einem Rechtsstreit mit den ehemaligen Pächtern steht das beliebte Ausflugslokal leer. Wörtlich, denn der letzte Betreiber hat nicht nur über Nacht den Betrieb eingestellt, sondern auch sämtliches Kücheninventar, Kabel und Mobiliar mitgehen lassen. Der Schaden: 250 000 Euro, schätzt Inhaber Ulrich Gerstner. Das Fährhaus ist seitdem verwüstet und verlassen.

Jetzt will es der Xantener mit Wohnsitz in der Schweiz besser machen und den Betrieb wieder selbst in die Hand nehmen. Schon im Herbst dieses Jahres sollen die Renovierungsarbeiten beginnen. Zur nächsten Saison, im Frühjahr 2018, soll wiedereröffnet werden, so der aktuelle Plan. Am Haus gibt es einiges zu tun, Gerstner rechnet mit einer Investitionssumme von einer Million Euro. Viel übrig vom ehemaligen Charme des Ausflugslokals ist nicht. Die Bausubstanz sei zwar in Ordnung, aber auch Elektrik und Sanitär müssten neu gemacht werden. Auf den Fensterbänken tote Fliegen, in den Ecken Spinnweben, Theke, Stühle und Tische eingestaubt.

Langster Fährhaus soll 2018 neu eröffnen
Foto: Kreuzmann

Ein Zustand, den nicht nur die Meerbuscher bedauerlich finden. Auch den Inhaber und Geschäftsführer des benachbarten Rheinhotels ärgert das. „Das schadet auch dem Image des Hotels“, sagt Hoteldirektor Jürgen Pütter. Mit dem Leerstand sei außerdem eine lukrative Einnahmequelle versiegt. Das Fährhaus sei schließlich immer sehr gut gelaufen.

Doch der ehemalige Pächter möchte mit dem Geisterhaus am Rhein nichts zu tun haben. Ursprünglicher Pächter ist der Krefelder Getränkegroßhändler Bacher, der zwischenzeitlich von der Bitburger Braugruppe übernommen wurde, der das Fährhaus weiter verpachtet hatte. Anfangs sei alles gut gelaufen. Dann aber verlor der erste Betreiber die Lust am Geschäft und der zweite entpuppte sich als Betrüger. Seitdem der Stillstand am Rhein.

Der Rechtsstreit mit Bitburger um die Schadenersatz-Forderungen zieht sich hin. Dass es nun doch vorwärts geht, hat einen einfach Grund: „Mir hat das jetzt einfach zu lange gedauert“, sagt Inhaber Gerstner. „Wir haben die finanziellen Möglichkeiten, wir haben die Baugenehmigung — also machen wir das jetzt.“ Damit setze sich der Xantener bewusst über die Empfehlung seines Anwalts hinweg, der bis zur Klärung dazu geraten habe, keine Veränderungen am Haus vorzunehmen. Das Haus könne und solle aber nicht weiter ungenutzt bleiben, findet der Xantener.

Das Konzept steht bereits. „Wir wollen dem Publikum Rechnung tragen“, sagt Gerstner. Sprich, in direkter Nähe zur gehobenen Gastronomie im Rheinhotel soll ein gut bürgerliches Ausflugslokal entstehen. Eines, in dem man in Radler-Hosen Radler trinken, Flammkuchen bestellen und auf den Rhein schauen kann. „Einfach und gut“, soll es wer--den, sagt Hoteldirektor Jürgen Pütter.

Und überhaupt: Am Langst-Kierster Rheinufer soll wieder Leben einkehren. Über einen eigenen Anleger für das Fährhaus denkt Ulrich Gerstner nach. Das Dach soll ausgebaut, der Anbau aufgestockt werden. „Ja, heute denke ich, hätten wir es doch von Anfang an selbst gemacht“, sagt Ulrich Gerstner. Jetzt soll es gut werden.

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