Langst-Kierst: Regierungspräsidentin auf Deichbaustelle

Ungünstiges Sommerwetter bedingt Doppelschichten bis Ende Oktober.

Langst-Kierst. Vor Ort informierte sich die neue Düsseldorfer Regierungspräsidentin Anne Lütkes am Donnerstag über die Deichbaustelle in Langst-Kierst.

Was der Deichgräf Friedrich Freiherr von der Leyen in seiner Begrüßungsrede mitteilte, war beeindruckend: Wegen der wetterbedingten fünf- bis sechswöchigen Verzögerung würde man nun im Zweischichtbetrieb arbeiten, um bis Ende Oktober den Hochwasserschutz zu gewährleisten.

Jeden Tag seien rund 40 Menschen und 15 Großgeräte im Einsatz und würden 3.000 bis 4.000 Kubikmeter Boden bewegen - und das von 6 bis 22 Uhr. Selten habe man so schwieriges Wetter im Sommer gehabt wie in diesem Jahr.

Froh zeigte sich von der Leyen, dass die Baustelle über eine eigens eingerichtete Schiffsanlegestelle mit Material versorgt werden könne. Dies würde die zweifelsohne hohe Belastung der Anwohner deutlich reduzieren. Außerdem "ist jeder Einzelne persönlich aufgesucht worden, um für Verständnis zu werben", berichtet der Deichgräf.

Hochwasserschutz habe für sie als Kölnerin natürlich schon lange hohe Priorität, betonte Regierungspräsidentin Anne Lütkes, sowohl als Privatperson als auch als langjähriges Mitglied des Kölner Stadtrates.

Den Wunsch des Deichgräfen, zukünftig die Genehmigungsverfahren für Anlegestellen im Deichbau zu beschleunigen und zu vereinfachen, könne sie allerdings nicht erfüllen. "Da gibt es nun einmal deutliche Regelungen, die beachtet werden müssen", so Lütke.

Bei einer Rundfahrt über das Areal der Deichbaustelle gab Oberbauleiter Wilhard Wenzel weitere Erklärungen. Besonderes Interesse fand die nachträglich eingerichtete Reifenwaschanlage. Die war nötig geworden, weil es durch den Lkw-Verkehr im Zuge der Baustelle Probleme mit der Stadt Krefeld und ihren Luftreinhalteplan für den eigenen Hafen gab.

Am Ende besichtigten Lütke und ihre Gastgeber den provisorisch angelegten Hafen. Dort wird der größte Teil des aus Bingen am Rhein kommenden Materials umgeschlagen. Insgesamt schützen 237 Kilometer Deiche im Regierungsbezirk Düsseldorf eine Fläche von etwa 1.200 Quadratkilometern vor Hochwasser. 130 Kilometer sind sanierungsbedürftig.

Die Kosten des Vorhabens in Meerbusch belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. 16 Millionen Euro trägt das Land.

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