Krippenspiel mit „Tagesthemen“ und Helene Fischer

Unter dem Titel „Gute Nachricht für die Welt“ wird das Krippenspiel in der Christuskirche am Heiligen Abend modern interpretiert.

Krippenspiel mit „Tagesthemen“ und Helene Fischer
Foto: Ulli Dackweiler

Der weiße Herrnhuter Stern leuchtet über dem Altar. Links daneben blicken Esel, Ochse und Schafe aus einem Stall hervor. Die Szenerie ist gerichtet für das traditionelle Geschehen am Heiligen Abend. Doch ganz so traditionell geht es nicht zu beim diesjährigen Krippenspiel in der Christuskirche Büderich.

Eine Stimme aus dem Off ertönt: „Hier sind die Tagesthemen aus dem Hauptstadtstudio Rom.“ Hochaktuell und mit einer Live-Übertragung berichten Jenka von Wilmsdorf (Ruby Schnaudt) und Birgitta Schrowangia (Nicola Viehoff) ihrem Kollegen Petrus Kloepellicus (Ben Büchle) in Rom von unerhörten Dingen, die sich in Judäa zutragen.

Nicht nur, dass es unter den Menschen gärt, weil ein Soli und eine Eselsmaut eingeführt werden sollen, sondern auch von ihrem Erstaunen über die übernatürlichen Dinge, die sie dort miterleben. Sie haben Engel gesehen, die Helene Fischers „Atemlos“ intonierten, und die junge Maria (Melanie Klasen) getroffen, der die Engel ein Gotteskind versprachen.

Erneut haben Pfarrer Wilfried Pahlke und Elke Platen-Büchle zum Heiligen Abend eine moderne Version des Krippenspiels eingeübt, das „Gute Nachricht für die Welt“ heißt. Es soll verdeutlichen, dass die Weihnachtsgeschichte auch heute noch hochaktuell ist. So überlegt sich Kaiser Augustus (Thurid Lach), wie Rom noch schöner werden könne, um einem gewissen Donaldus Trumpus mit seinem Slogan „Make Rome great again“ den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das hat zur Folge, dass eine Volkszählung am Ort der Geburt angeordnet wird. „Und das kurbelt die Wirtschaft an. Das bedeutet Wirtschaftswachstum und mehr Steuern,“ jubelt der Kaiser. Diese Maßnahme ruft natürlich die Reporter auf den Plan, die vor Ort recherchieren. Sie erfahren zwar nichts Neues über Donaldus Trumpus, dafür hören sie aber von einer weiteren Gefahr für den Kaiser. Das Volk redet von einem Messias, der das Volk von Judäa befreien soll.

Insgesamt 17 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene spielen diesmal in der Christuskirche mit. Sie verkörpern Soldaten, Hirten und Engel, so wie sie in der Weihnachtsgeschichte im Lukas-Evangelium vorkommen. Dazu natürlich Maria und Josef (Maximilian Lonn), die dem hochheiligen Paar Konturen verleihen. Besonders Josef tritt aus seiner Rolle als bloßer Laternenträger im Stall, von dem in der Bibel kein einziges persönliches Wort überliefert ist. Er entpuppt sich als Mitglied der Volksfront von Judäa, die dem römischen Besatzungsregime kritisch gegenüber steht, und der auch schon mal eine kesse Lippe riskiert. „Was soll diese Volkszählung? Hat der Kaiser nicht genug Geld?“ Doch auch er muss sich beugen, seine Werkstatt schließen und mit seiner schwangeren Frau nach Bethlehem reisen. Wo am 24. Dezember in einem Stall der Messias geboren wird, Jesus von Nazareth.

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