Kein Erbe zu finden: Karl Wellen kocht weiter
Kein Erbe: Gastronomenpaar sucht nach Optionen für die Zukunft.
Langst-Kierst. Der Beginn des Wonnemonats Mai hatte es für das Ehepaar Wellen in sich. „Wenn direkt nebeneinander über den Papst und uns geschrieben worden wäre, hätte sich hier niemand für den Papst interessiert“, sagen sie. Karl (58) und Brigitta (61) Wellen betreiben die Gaststätte Wellen an der Straße Zur Rheinfähre in Langst-Kierst. Seit 1852, sagt Karl Wellen, sei das Haus in Familienbesitz, aber es gebe keinen Erben. Entsprechend sorgt sich das Paar um seine Zukunft. Entschieden ist nichts.
Dass das Haus abgerissen und an seiner Stelle Eigenheime gebaut werden könnten, hatte zu Wochenbeginn im Dorf und bei der Kundschaft für Aufruhr gesorgt. Auch das Ehepaar Wellen und seine fünf Mitarbeiter waren überrascht. „Ein Abriss war nie beschlossene Sache.“
Auslöser der Unruhe war eine Vorlage der Stadtverwaltung für die öffentliche Sitzung des Planungsausschusses, in der optional auch Neubauten am Standort erwähnt wurden. „Wir müssen doch wissen, was wir dürfen und was nicht“, erklärt Brigitta Wellen den Hintergrund. Ein Bauträger habe das in ihrem Auftrag mit der Stadt klären sollen. Doch seinen Entwurf (Abriss und Neubau von zwei Doppelhäusern und einem Einfamilienhaus) hat das Paar verworfen. „Da hätten wir noch Geld mitbringen müssen“, sagt Wellen.