Meerbusch Friedhofskapellen sind wegen Corona geschlossen

Särge werden im Freien aufgestellt, Trauerfeiern werden wegen des Virus’ nun draußen stattfinden. Die Messe der Mauritiuskirche wird online zu sehen sein.

 In der Friedhofskapelle in Büderich werden fürs Erste keine Trauerfeiern mehr stattfinden. Trauernde finden sich dazu jetzt auf dem Vorplatz ein. Auch die anderen Kapellen und Trauerhallen auf den Meerbuscher Friedhöfen sind dicht .

In der Friedhofskapelle in Büderich werden fürs Erste keine Trauerfeiern mehr stattfinden. Trauernde finden sich dazu jetzt auf dem Vorplatz ein. Auch die anderen Kapellen und Trauerhallen auf den Meerbuscher Friedhöfen sind dicht .

Foto: ena

Die nächste Trauerfeier auf dem Friedhof in Büderich ist am Montag, 23. März. Sie wird – wie alle darauffolgenden – nicht in der Kapelle, sondern davor stattfinden. „Der Sarg wird draußen aufgestellt“, sagt Pfarrer Michael Berning. „Die Musik des Organisten wird über Lautsprecher ebenfalls nach draußen übertragen.“ Hintergrund: Am Montag hat die Stadt Meerbusch mitgeteilt, dass ab sofort die Kapellen und Trauerhallen auf den fünf Meerbuscher Friedhöfen geschlossen sind. Trauerfeiern finden dort nicht mehr statt, um Menschenansammlungen auf engem Raum und damit die Infektionsgefahr mit dem Coronavirus zu vermeiden.

Sarg- und Urnenbeisetzungen gibt es weiterhin. „Die kann man ja nicht absagen“, so Pfarrer Berning. Trauergesellschaften können auch wie gewohnt am Grab Abschied von den Verstorbenen nehmen. Die Stadt rät aber: Die Angehörigen und Freunde sollten nur im kleinen Kreis eine Beerdigung besuchen, weil während Beisetzungen oft die körperliche Nähe gesucht wird und zudem meist ältere Personen teilnehmen. Berning ergänzt: Im Moment gibt es auch keine Totenmessen in der Kirche. Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden haben zudem alle Gottesdienste und Veranstaltungen bis auf weiteres abgesagt.

Auch eine Hochzeitsfeier am Montag in der Mauritiuskirche wurde kurzfristig verschoben. „Ich habe dem Paar zwar angeboten, die Zeremonie im kleinen Kreis, nur mit den Trauzeugen, zu feiern. Aber das wollten die beiden nicht, was man natürlich verstehen kann.“ Sein Angebot gelte aber weiterhin, auch bei Taufen. Als Verstoß gegen die Vorgabe sieht er das nicht. Berning: „Ich denke, diese Entscheidung liegt in meinem Ermessen.“

Alleine hat Michael Berning am Montag auch die tägliche Heilige Messe gefeiert. Rund 30 Minuten lang und ohne Predigt. „Die tägliche Messe unter Ausschluss der Öffentlichkeit werden wir auch weiterhin feiern.“ Damit die Gläubigen aber nicht komplett von den Messfeiern ausgeschlossen sind, wird der Sonntagsgottesdienst ab sofort samt Orgelmusik im Internet auf der Website der katholischen Kirchengemeinde Sankt Mauritius und Heilig Geist übertragen. „Ich werde dann auch predigen und mich dabei filmen lassen“, sagt der Pfarrer. „Das stelle ich mir ganz simpel vor.“

Die Übertragung der
Messe wird nicht live sein

Die Übertragung wird allerdings nicht live sein. „Wir zeichnen die Messfeier vorher auf.“ Er findet ein solches Angebot wichtig. „Gerade in solchen Zeiten möchten wir die Gemeinde weiter intensiv betreuen. Viele sind besorgt und tief verunsichert. Und obwohl das Erzbistum Köln bereits am Sonntag verkündet hatte, dass sämtliche Gottesdienste voraussichtlich bis Karfreitag, 10. April, abgesagt sind, wurden die Sonntagsgottesdienste in Sankt Mauritius und Heilig Geist noch gefeiert. „Das sehe ich rheinisch“, sagt Berning. „In der Mitteilung stand schließlich keine Uhrzeit.“

Die derzeitige Krise sei sehr belastend. „Für die Familien, für alte Menschen, für die ganze Gesellschaft“, sagt der Geistliche. „Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir gemeinsam Ostern feiern können – und je nach Entwicklung finden vielleicht doch schon in der Karwoche wieder Gottesdienste statt.“ In der evangelischen Kirchengemeinde Lank beispielsweise sind die Veranstaltungen, Gruppentreffen und Gottesdienste bis einschließlich Sonntag, 5. April (Palmsonntag), abgesagt. Am 30. März wird in einer Sitzung über das weitere Vorgehen und damit auch über die Gottesdienste in der Karwoche und zu Ostern entschieden.

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