Forum Wasserturm Was die Kleinkunsttage zu bieten haben

Meerbusch · Von Januar bis Mai treten wieder bekannte und unbekannte Künstler bei den Meerbuscher Kleinkunst- und Kabarett-Tagen im Forum Wasserturm auf. Dort steigen die Besucherzahlen nach der Pandemie wieder stetig an.

Martin Zingsheim eröffnet am 18. Januar die neue Saison der Meerbuscher Kabaretttage.

Martin Zingsheim eröffnet am 18. Januar die neue Saison der Meerbuscher Kabaretttage.

Foto: Tomas Rodriguez

Während der Hochphase der Corona-Pandemie war es still im Forum Wasserturm, einer der wichtigsten Kulturstätten Meerbuschs. Gerade die schwache Lüftungsanlage sorgte dafür, dass hier lange nur sehr begrenzt Kultur geboten werden konnte. Nun jedoch läuft das Programm nach einigen Monaten wieder, und auch die Menschen nutzen – nach anfänglichem Zögern – wieder die Gelegenheit, sich die verschiedenen Auftritte im Forum anzusehen. „Seit etwa Mitte Oktober geht es mit den Besucherzahlen im Forum Wasserturm wieder stetig bergauf“, freut sich Bert Müllejans, Programmkoordinator der beliebten Kulturstätte an der Rheinstraße 10 in Lank-Latum. Müllejans will diesen Schwung auch im neuen Jahr beibehalten – und präsentiert die neue Saison der Meerbuscher Kleinkunst- und Kabarett-Tage. Diese städtische Reihe gibt es schon seit 35 Jahren. Bekannte und weniger bekannte Künstler kommen nach Lank und geben ihr Programm. Karten können zu allen Veranstaltungen einzeln gekauft werden – oder Kulturfreunde nutzen das Abonnement-Modell und sparen dabei nicht nur Geld, sondern bekommen auch die Chance, Auftritte zu sehen, die sie sonst vielleicht ausgelassen hätten, und so neue Lieblingskünstler zu gewinnen. Einzelkarten kosten pro Auftritt 24,90 Euro, das Abo für sechs Vorstellungen gibt es für 79,20 Euro – der Preis wurde im Vergleich zur Herbst-Saison leicht erhöht. Noch immer wird es – auch um Infektionen vorzubeugen – von jedem Künstler zwei Vorstellungen geben, um so weniger Zuschauer pro Termin besser im Raum verteilen zu können. Der Vorverkauf in den Vorverkaufsstellen, den Buchhandlungen in Lank und Osterath, Lotto Schreibwaren Postagentur in Strümp, der „Postfiliale und Mehr“ in Büderich und beim Fachbereich Kultur unter der Hotline 02159 916-251 hat bereits begonnen. Alle Einzeltickets gibt es auch online unter
reservix.de. Das gesamte Programm findet sich im Internet unter forum-wasserturm.de. Auf diese Künstler können sich die Meerbuscher in der kommenden Saison der Kleinkunst- und Kabaretttage freuen:

Martin Zingsheim wird die neue Saison eröffnen. Am 18. und 19. Januar ist er im Forum Wasserturm zu sehen. Zingsheim widmet sich in seinem aktuellen Programm „Normal ist das nicht“ dem Irrsinn dieser Zeit, dem Trend, diesen nicht zu hinterfragen, und den vielen Scheinwahrheiten, die viele einfach glauben – und das ganze, ohne seinen Witz zu verlieren. „Mann gegen Mann“ heißt das Programm, mit dem Tobias Mann am 15. und 16. März in Meerbusch Station macht. Mann ist unter anderem Träger des Deutschen Kleinkunstpreises, des Prix Panteon, des Salzburger Stieres und wurde für die ZDF-Show „Mann, Sieber!“ mit dem Deutschen Comedypreis geehrt. In Texten und Liedern schießt Mann in seinem siebten Bühnenprogramm gegen alles und jeden, der es – seiner Meinung nach – verdient hat, und somit auch gegen sich selbst.

Auf dem Dachboden der Eltern eine leere Schachtel gefunden

Auch Stefan Waghubinger kommt nach Meerbusch – und zwar am 29. und 30. März mit seinem Programm „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“. Der Stuttgarter gilt als Ausnahmetalent des deutschsprachigen Kabaretts. In seinem dritten Soloprogramm hat es Waghubinger auf die großen Bühnen dieses Genres geschafft. Auf dem Dachboden der Garage seiner Eltern sucht er in seiner aktuellen Nummer eine leere Schachtel und findet den, der er mal war, den, der er mal werden wollte und den, der er ist. „Wir dürfen uns auf jeden Fall auf 90 Minuten glänzende Unterhaltung freuen“, wirbt Bert Müllejans. Die Fans des musikalischen Kabaretts sollen am 19. und 20. April auf ihre Kosten kommen: Axel Pätz ist an der Rheinstraße zu Gast. Schlicht „Mehr“ lautet sein Programmtitel – Untertitel „Tastenkabarett“. Pätz spielt in seinem aktuellen Soloprogramm sechshändig Klavier und Akkordeon, bedient simultan mit den Füßen eine lebensgroße Klappmaulpuppe und intoniert dazu ein sechsstimmiges Gregorianisches Obertonmadrigal. Am 10. und 11. Mai steht Lucy van Kuhl zum ersten Mal im Forum auf der Bühne. In ihrem neuen Programm „Auf den zweiten Blick“ besingt sie empathisch die Liebe, das Alter, Menschen, die in unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen werden, Menschen, die viel zu sehr wahrgenommen werden, Situationen, die man sich eingebrockt hat und aus denen man schlecht wieder rauskommt. „Sittenstrolch“ nennt Mathias Tretter sein aktuelles Programm, das am 24. und 25. Mai im Forum Wasserturm seine Meerbusch-Premiere feiert. Mit Blick auf die aktuelle Weltlage beweist er dabei auch bissigen Humor. „Welch ein fantastisches Klima für Satire!“, meint Tretter: „Ich war immer neidisch auf Komiker in Diktaturen – wenn jeder Witz dein letzter sein kann, fühlst du dich gebraucht.“ Und: „Selten war ein Strolch so notwendig wie heute!“ Um das klassische Kabarett-Programm herum hat Bert Müllejans wie immer zudem eine Reihe an Zusatzveranstaltungen organisiert. Mit dabei sind in dieser Saison der Kabaretttage unter anderen Wilfried Schmickler („Es hört nicht auf“ am 31. März), Stefan Verhasselt („Zwischen den Zeilen – Kabarett 5.0“ am 1. September) und Konrad Beikircher („Das rheinische Universum“ am 23. November).

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