Jugendliche schlagen neue Busroute durch die Stadt vor

Durch den Meerbusch-Express sollen alle Ortsteile miteinander verbunden werden. Dafür haben die Jugendlichen das aktuelle Liniennetz überarbeitet.

Schneller von A nach B mit öffentlichen Verkehrsmitteln — wenn es nach Meerbuscher Jugendlichen ginge, wäre das bald mit dem Meerbusch-Express möglich. Denn eine Gruppe junger Menschen hat eine neue Busroute entwickelt, die alle Stadtteile miteinander verbindet. Dafür haben sie bestehende Buslinien verglichen und die Fahrtrouten optimiert.

Der Meerbusch-Express würde laut des ausgearbeiteten Fahrplans am Haus Meer starten und von dort über Büderich nach Osterath und Bovert fahren, zurück zum Haus Meer und dann über Strümp nach Bösinghoven, Lank, Nierst und den Rhein entlang zurück zu Haus Meer.

„So könnten neue Möglichkeiten für alle Generationen entstehen“, sagt der federführende Projektleiter Morice-Constantin Ippers: „Senioren, die nicht mehr Auto fahren, könnten schneller zum Supermarkt kommen. Jugendliche könnten einfacher ihre Freunde in anderen Stadtteilen besuchen, ohne umzusteigen.“

Als besonders störend empfindet der 19-Jährige, der auch bei den Grünen aktiv ist, dass die Busse in manchen Stadtteilen nur stündlich fahren, am Wochenende sogar noch seltener. „Wenn wir am Wochenende mit der Bahn in die Düsseldorfer Altstadt fahren, kommen wir nachts am Haus Meer an — und dann fährt dort nichts mehr“, erklärt Ippers ein weiteres Problem.

Das soll sich ändern. Ippers und seine Projektgruppe haben bei der Erarbeitung der Fahrtroute überlegt, wie sie die Fahrtzeit verkürzen können. Dafür haben sie eine Strecke gewählt, die zwar kilometertechnisch länger ist als die bestehenden Buslinien, aber trotzdem schneller, weil Ampeln und eine Bahnschranke wegfallen. Die Idee entstand in einem Workshop der Querkopf-Akademie von Ulla Bundrock-Muhs. Die Jugendlichen sollten sich losgelöst von finanziellen Einschränkungen Gedanken machen, wie sie ihre Stadt gestalten möchten.

Vor einem Jahr wurde das Projekt erstmals vorgestellt. Das erste Feedback sei positiv gewesen, sagt Ippers. Anschließend hat er mit Bundrock-Muhs daran gearbeitet, auch den geplanten Skatepark in den Meerbusch-Express-Fahrplan einzubinden. Nun steht der endgültige Plan — und den Gesprächen mit politischen Gremien und der Rheinbahn nichts mehr im Wege.

„Wenn die Rheinbahn die Idee grundsätzlich gut fände, hätten wir einen starken Partner an unserer Seite, um mit den Parteien zu reden“, sagt Ippers: „Ich weiß, dass der Plan noch nicht perfekt ist.“ Im Dialog mit Politikern erhofft er sich konstruktive Vorschläge.

Die Rheinbahn zeigt sich offen für die Idee: „Wir finden es gut, wenn sich jemand engagiert und sich Gedanken macht“, sagt Sprecherin Heike Schuster. Man werde sich den Vorschlag gerne anhören und ihn prüfen. Sie weist aber auch darauf hin, dass derlei Entscheidungen nicht von der Rheinbahn, sondern von der Politik getroffen werden.

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