Jugendcafé im Güterbahnhof

Kosten von 500 000 Euro für den Umbau sorgen jedoch für Kopfschmerzen.

Meerbusch. In einer Frage waren sich die Politiker im Jugendhilfeausschuss schnell einig: Der Alte Güterbahnhof sei der ideale Standort für die Errichtung eines neuen Jugendcafés, das eine Lücke im Freizeitangebot für die 13- bis 17-Jährigen schließen soll.

Alles andere als einer Meinung waren die Parteien hingegen bei den Kosten: Eine von der Verwaltung vorgelegte Vorentwurfsplanung bezifferte die Investition in einen notwendigen Umbau auf eine halbe Million Euro.

Geschichte ist auf jeden Fall die Nutzung des Pappkartons in Strümp als Jugendeinrichtung. Die benachbarte Martinus-Grundschule platzt mit mehr als 300 Schülern aus allen Nähten und benötigt für die 175 Kinder im Offenen Ganztag zusätzliche Räume. Die finden sie jetzt in dem städtischen Gebäude am Fouesnantplatz.

Als ideale Alternative bietet sich das leerstehende Atelier samt Wohnung im ehemaligen Güterbahnhof (rund 230 Quadratmeter) an — und nicht die aktuell vom Meerbuscher Kulturkreis (MKK) genutzte Halle nebenan, wie Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage im Ausschuss mit einem Missverständnis aufräumte.

Während Jürgen Eimer (SPD) für eine Zusage, entsprechende Mittel in den nächsten Haushalt einzustellen, sowohl Nutzungskonzept als auch ein möglicher Träger fehlten, war Gesine Wellhausen (FDP) „absolut entsetzt“ über die Kosten: „Die Hälfte reicht auch. Das Provisorische macht doch den Charme des Gebäudes aus.“

Da platzte Claus Klein vom Service Immobilien die Hutschnur: „Das ist momentan eine Lagerhalle, der bauliche Zustand reicht nicht einmal an den einer Garage heran.“ Um überhaupt eine Genehmigung für das Café zu erhalten, müsste in grundsätzliche Dinge wie Heizung, Wärmedämmung, Stellplätze, Toiletten und Brandschutz investiert werden.

Eine kostengünstigere Planung sei daher kaum möglich. „Die Alternative kann nur ein ganz anderer Standort oder eine Nutzung sein, die auf die Sommermonate beschränkt ist“, so Klein.

Während die Politiker grünes Licht für die weiterführende Planung am Standort Alter Güterbahnhof erteilten, sollen die Kosten noch einmal intensiv in der Jugendhilfeplanungsgruppe beraten werden, damit in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses im September entschieden werden kann.

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