Jan Weiler begeistert das Publikum im Forum

Der Schriftsteller stellte sein neues Buch „Das Pubertier“ vor.

Jan Weiler begeistert das Publikum im Forum
Foto: Archiv/dpa

Vielleicht sollte man mit dem Ende anfangen, um zu erklären, was Jan Weiler von vielen anderen Schriftstellern unterscheidet. „Ich biete einen weltweit einzigartigen Signierservice“, umwirbt der ehemalige Schüler des Meerbusch-Gymnasiums die 280 Zuhörer im Lanker Forum Wasserturm. „Ich signiere auch Bücher, die nicht von mir sind und schreibe jeden Autorennamen drauf, den Sie wollen.“ Ein durch gut zwei Stunden Heiterkeit ermattetes Publikum lässt sich nicht lange bitten und strömt zur Signierstunde.

Hinter sich haben die Besucher einen Parforceritt durch die wohl aufregendste Achterbahn, die das Leben zu bieten hat: die Pubertät. Dieser speziellen Lebensphase hat der Autor des Bestsellers „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ sein Buch „Das Pubertier“ gewidmet, in dem er sich mit klarem Blick, wissenschaftlichem Interesse, geschliffener Sprache und dem Mut zu angemessener Übertreibung den Veränderungen seiner Kinder widmet. Seit Monaten tourt Jan Weiler mit dem Buch und anderen Geschichten aus seinem Leben durch die Lesesäle dieser Republik.

Seinem Auftritt ist das anzumerken, weil die Routine ihn perfektioniert hat: Jede Pointe sitzt, die wenigen Gesten sind wohlüberlegt und entfalten ihre Wirkung: Im Publikum fließen Lachtränen. Etwa, wenn Weiler die linke Hand steil nach oben hebt und unter Zuhilfenahme der rechten eine Pilzform andeutet. Dazu macht er Geräusche, die ein bisschen so klingen, als würde Kim Jong-il die Atombombe erklären. So, genau so, explodiere seine Tochter, wenn er sie necke.

Er berichtet von dem Wunder, das er in einer Berliner Currywurstbude miterleben durfte, wie dem Mann hinter der Theke ein 50-Cent-Stück in die Soße fällt und er mit der Kelle einen Euro herausfischt. Und dann lädt er die Zuhörer tatsächlich zum Freibier ein: „Es können alle kommen, die mich kennen.“ Am Vortag hatte er Geburtstag. Viele folgen seiner Einladung, darunter zahlreiche ehemalige Klassenkameraden. mrö

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