Interview: Klimamanagerin sucht Radler

Johanna Smaczny sucht Freiwillige, die drei Wochen lang das Auto stehen lassen.

Meerbusch. Das Umweltbewusstsein der Meerbuscher zu stärken, ist Auftrag und Ziel von Meerbuschs Klimamanagerin Johanna Smaczny. Der Erfolg soll messbar sein, beispielsweise in einer ersten Aktion, die sich ab 21. Juni über drei Wochen erstreckt: das Stadtradeln.

Frau Smaczny, Sie rufen dazu auf, das Auto stehen zu lassen und aufs Rad umzusteigen. Warum?

Johanna Smaczny: Es soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass das umweltfreundliche Rad nicht nur in der Freizeit, sondern auch im beruflichen Alltag genutzt werden kann.

Wer kann sich beteiligen?

Smaczny: Alle, die in Meerbusch wohnen und/oder arbeiten, Einzelpersonen, Firmen, Geldinstitute, Schulen — und natürlich auch die Stadtverwaltung.

Wieviele Menschen sind Ihrem Aufruf schon gefolgt?

Smaczny: Die Anmeldung beginnt gerade erst. Ich habe Dienstagnachmittag die erste Mail an die Kollegen geschickt und gestern morgen waren zehn Anmeldungen eingegangen.

Das ist doch gut.

Smaczny. Naja, ich rechne damit, dass 200 mitmachen!

Wie wollen Sie die Öffentlichkeit erreichen?

Smaczny: Wir werden 500 Flyer verteilen, am Sonntag auf dem Ökomarkt in Lank werben und ich werde Leute persönlich und per Mail ansprechen. Außerdem habe ich Unterstützung — beispielsweise durch die Wirtschaftsförderin, die ihre Kontakte zu Unternehmen nutzen will.

Die Teilnehmer sollen Teams bilden. Können Einzelpersonen nicht teilnehmen?

Smaczny: Doch, natürlich! Es geht darum, dass die Kilometerleistung der Teams erfasst wird. Das stachelt den Wettbewerb an. Einzelpersonen können sich einfach einem Team anschließen — beispielsweise der Stadtverwaltung.

Was ist erlaubt, was verboten?

Smaczny: Radfahren, Bus- und Bahnnutzung sind erlaubt, Autofahren nur im Notfall! Gezählt werden alle Kilometer auf dem Rad, egal, ob sie in Meerbusch oder im Urlaub an der Mosel gefahren werden.

Sie suchen noch einen Stadtradler-Star. Welche Aufgaben hat er?

Smaczny: Er sollte prominent sein, damit mehr Menschen auf die Aktion aufmerksam werden. Für ihn gelten aber strenge Regeln: Er muss ein Auto haben, darf aber in den drei Wochen kein Auto von innen sehen — auch nicht als Mitfahrer.

Haben Sie bereits Anwärter?

Smaczny: Noch nicht. Es können aber auch mehrere Stadtradler-Star werden. Sie bekommen vom Klimabündnis jeweils einen Fahrradcomputer, der alle Daten aufzeichnet, und eine Fahrradtasche.

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