Radverkehr in Meerbusch Stabile Bügel für Fahrräder

Osterath. · Die Stadt Meerbusch installiert neue Fahrradabstellanlagen in den Ortszentren. Nach Osterath sind die Stadtteile Büderich und Lank-Latum an der Reihe. Auch die Schulen sollen neue Fahrradparkplätze bekommen.

 Der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher ist oft mit dem Fahrrad unterwegs.

Der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher ist oft mit dem Fahrrad unterwegs.

Foto: Endermann, Andreas (end)

An diesem Vormittag herrscht Gewusel vor dem Supermarkt im Zentrum von Osterath und am gegenüber liegenden Geschäftszentrum Bommershöferweg: Viele Bürger kommen mit dem Rad zum Einkauf, doch bisher gab es kaum Möglichkeiten, das Rad dort sicher abzustellen. Manche Fahrräder stehen in den wenigen vorhandenen Ständern. Andere lehnen einfach an der Wand. Weitere Kunden laufen suchend umher, um das Rad irgendwo anzuketten. Vergeblich.

Das ist ab sofort Vergangenheit: Die Stadt hat als Teil ihres Radverkehrskonzeptes in Radbügel investiert. „Wir wollten die Felgenkiller weg haben“, sagt der Technische Dezernent der Stadt, Michael Assenmacher. Bei den alten Fahrradständern konnten die Radfahrer ihren Drahtesel nur reinschieben, was aber weder für die Felgen noch als Schutz vor Fahrradklau taugte.

An den Meerbusch-Arkaden und im Zentrum von Osterath neben Schützenobjekt und Eisdiele stehen nun stabile, rechteckige Stahlkonstruktionen, die jeweils Platz für zwei Räder bieten. Daran können die Radfahrer mit einer stabilen Kette ihren Drahtesel anschließen. Was besonders für Besitzer von Pedelecs wichtig ist. Zusätzlich, sozusagen „als Blickfang“, soll ein stilisiertes blaues Auto dazu einladen, das Rad daran anzuketten.

Bürger beschwerten
sich bei der Verwaltung

Was Radfahrern eine Freude ist, ist anderen ein Ärgernis. Einige Bürger hätten in der Verwaltung angerufen und sich über „die Verschandelung des Ortsbilds“ beschwert, berichtet der Dezernent. Parkende Autos schienen hingegen nicht zu stören, meint er. Allerdings freut sich Assenmacher, dass die Meerbuscher zunehmend mit dem Rad unterwegs seien - und deshalb die neuen Ständer schon gut angenommen werden. Er appelliert auch an die Ladenbesitzer, die bislang vor ihren Geschäften einfache Fahrradständer haben, in stabile Fahrradbügel zu investieren. „Denn die alten stehen meist ungenutzt herum und erfüllen quasi nur eine Alibifunktion.“

Als nächstes bekommt der Ortsteil Büderich neue Fahrradständer. Als Vorläufer steht auch dort schon seit einiger Zeit an der Dorfstraße das stilisierte blaue Auto. Danach werden neue Abstellmöglichkeiten in Lank-Latum installiert. Parallel dazu kümmert sich die Stadt um neue Fahrradparkplätze an den Schulen. An der Städtischen Maria-Montessori-Gesamtschule in Büderich wurden bereits 264 neue Fahrradabstellplätze eingerichtet, die auch stark genutzt werden. Als nächstes ist, ebenfalls in Büderich, das Mataré-Gymnasium dran. Das kann gemäß des städtischen Radverkehrskonzeptes inzwischen über zwei Fahrradstraßen erreicht werden. Auch das Meerbusch-Gymnasium in Strümp soll in einem nächsten Schritt versorgt werden. Für die Grundschulen gibt es eigens eine Mini-Variante der Bügel für kleinere Räder.

Auch der Dezernent ist radtechnisch flott unterwegs. Rund 2000 Kilometer ist Michael Assenmacher mit dem Rad gefahren, seit die Corona-Pandemie ausgebrochen ist, erzählt er. Der tägliche Weg von Büderich nach Lank-Latum, dazu einige Außentermine. „Da kommt so einiges zusammen“, so Assenmacher. „Damit halte ich mich fit, solange ich keinen anderen Sport treiben kann.“ Trotz Corona will er auch wieder beim bundesweiten „Stadtradeln“ mitmachen, das in Meerbusch vom 5. bis 26. Juni bereits zum achten Mal stattfindet. „Beim Stadtradeln muss niemand in der Gruppe fahren, sondern jeder individuell zurückgelegte Kilometer zählt“, erklärt Assenmacher. Ziel ist es, im Wettbewerb mit anderen Kommunen möglichst viele Kilometer auf dem Rad zurückzulegen und CO2 zu sparen.

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