Meerbusch Neuer Ort für die ewige Ruhe

Meerbusch. · Im Waldstück „Die Rehdonk“ wird künftig die Asche Verstorbener beigesetzt. Den Andachtsplatz können alle Bürger als Ort der Ruhe nutzen.

 Pastor Wilfried Pahlke (l.) und Pfarrer Michael Berning hielten eine ökumenischen Andachtsfeier ab.

Pastor Wilfried Pahlke (l.) und Pfarrer Michael Berning hielten eine ökumenischen Andachtsfeier ab.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Während Pfarrer Michael Berning und Pastor Wilfried Pahlke das große Holzkreuz und die Bäume weihten, suchte sich die Sonne ihren Weg durch das Blätterdach und strahlte auf die mehr als 50 Gäste hinab. „Ich muss gestehen: In diesem Moment habe ich eine Gänsehaut bekommen“, sagte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage nach der offiziellen Zeremonie beim Spaziergang durch die neue Waldruhestätte. Die wurde am Freitag im Meererbusch in dem Waldstück „Die Rehdonk“ eröffnet.

„Ich bin glücklich, dass es nach mehr als zehn Jahren nun so weit ist“, sagte Waldbesitzer Friedrich Freiherr von der Leyen und dankte allen, die ihn beim Umsetzen seiner Idee unterstützt haben. In dem Bestattungswald wird die Asche Verstorbener im Wurzelbereich eines Baumes, direkt im Waldboden und ohne Urne, beigesetzt. Der Bedarf nach solch alternativen Bestattungsformen sei da, vor dieser Entwicklung dürfe man die Augen nicht verschließen. Von der Leyen: „Der Meerbusch ist die grüne Mitte der Stadt, und die Waldruhestätte ist das Herzstück des Waldes.“

Unter den Gästen waren Vertreter aus Politik und Verwaltung, aber auch interessierte Bürger. Hanne Jäger vom Osterather Bestattungsunternehmen Jäger begrüßt die neue Ruhestätte mitten in der Natur: „Die Nachfrage ist auf jeden Fall da, so etwas fehlte bislang in Meerbusch.“ Weitere Bestattungswälder gibt es bislang in Goch, Dormagen, Niederkrüchten und bald auch in Ratingen. Von der naturnahen Gestaltung des Andachtsplatzes zeigte sich die Bestatterin „positiv überrascht“: acht Bänke aus Baumstämmen und ein schlichtes Holzkreuz, mehr nicht. „Uns war es wichtig, dass die Gestaltung eher eine Nicht-Gestaltung ist, die Pflege der Bestattungsplätze übernimmt die Natur“, so von der Leyen. „Der Wald soll Wald bleiben. Und dieser Ort soll allen Menschen ein Ort der Ruhe sein.“ Der Baron ist überzeugt: „Die Waldruhestätte wird dem Forst gut tun.“

 Thorsten Freyer (l.) ist Betriebsleiter und Waldruhestättenförster, Jeannette Freifrau von der Leyen, Geschäftsführerin Waldbetriebe Haus Meer, und Waldeigentümer Friedrich Freiherr von der Leyen.

Thorsten Freyer (l.) ist Betriebsleiter und Waldruhestättenförster, Jeannette Freifrau von der Leyen, Geschäftsführerin Waldbetriebe Haus Meer, und Waldeigentümer Friedrich Freiherr von der Leyen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Bürgermeisterin Mielke-Westerlage sieht das neue Bestattungsangebot als eine Bereicherung. „Ich persönlich finde den naturnahen Andachtsplatz sehr gelungen.“ Auch Michael Betsch, bei der Stadt für Friedhöfe und Grünflächen zuständig, betont: „Die Waldruhestätte Meerbusch ist ein zusätzliches Angebot, das wir auf unseren Friedhöfen nicht anbieten können.“ Technischer Beigeordneter Michael Assenmacher ist davon überzeugt, dass die Waldruhestätte viel Zuspruch finden wird. Er sagt: „Außerdem kann der Andachtsplatz auch für den normalen Waldbesucher ein Ort der Ruhe sein.“

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