Handel in Meerbusch : Ladenöffnung freut Händler und Kunden
Meerbusch. Viele Meerbuscher nutzten den Montag, um wieder Mode, Bücher und Deko zu shoppen. Die Händler achten auf die Hygieneregeln.
Sybille Schoofs aus Langst-Kierst ist eine der ersten Kundinnen an diesem Morgen im Laden von Jutta Pickardt. Die Sommerschuhe hat ihr die Inhaberin des Büdericher Schuhgeschäfts als Foto geschickt – als das Geschäft wegen Corona noch geschlossen war. „Jutta kennt meinen Geschmack. Heute bin ich direkt gekommen, um die Schuhe anzuprobieren“, erzählt die Stammkundin. „Eigentlich wären sie perfekt für den Sommerurlaub. Aber der fällt wohl aus, ebenso der Restaurantbesuch. „Aber ich werde eine Gelegenheit finden. Zur Not ziehe ich sie auf der Terrasse an, die ich in den vergangenen Tagen selbst geölt habe.“
Unsicherheit gepaart mit großer Freude. Das beschreibt die Stimmung, die am Montag in den vielen Läden rund um die Dorfstraße herrschte. Es gab großes Wiedersehens-Hallo – natürlich auf Abstand – und Staunen über lang gewordene Haare und gebräunte Gesichter. „Es ist einfach wunderschön, die Kundinnen wieder zu sehen“, sagt Jutta Pickardt.
Tochter machte Händlerin fit
für Facebook und Instagram
Rund fünf Wochen war ihr Geschäft geschlossen. „Einen Onlinehandel habe ich nicht“, erzählt sie. „Aber ich habe die Schließung genutzt, um mich von meiner Tochter fit machen zu lassen in Facebook und Instagram.“ Nachdem die Öffnung der Läden am Mittwoch verkündet worden war, hätten sie direkt am Donnerstag mehrere Kundinnen angerufen. „Ich habe die Auszeit genossen, aber jetzt konnte ich es kaum erwarten. Bislang läuft es sehr gut“, sagt sie zwei Stunden nach Öffnung. „Aber uns sind im April drei sehr gute und wichtige Verkaufswochen verloren gegangen. Wir müssen abwarten, ob wir das kompensieren können.“ Ähnlich sieht es Susanne Jacobs. Die Inhaberin der Modeboutique Jacobs hält sich wie die übrigen Händler streng an die Hygieneregeln: Mundschutz, ausreichend Abstand, regelmäßiges Desinfizieren. „Am liebsten ist es uns, wenn die Kunden telefonisch Einzeltermine vereinbaren“, sagt sie. Auch in ihrem Laden kaufen fast ausschließlich Stammkundinnen. „Während der Schließung haben wir Pakete zusammengestellt und verschickt. Ich kenne den Geschmack und den Kleiderschrank meiner Kundinnen.“