In Büderichs Bibliothek geht Licht an

Streit um unterschiedliche Zahlen zu den Folgekosten der „Kunst am Bau“.

Meerbusch. Launig leitete Franz-Josef Radmacher (CDU) am Dienstag die letzte Sitzung des Kulturausschusses: "Lassen wir uns mal überraschen, wer hier am 1. Dezember noch sitzt. Vielleicht gibt es ja auch keinen Kulturausschuss mehr!" Hintergrund ist die Neukonstituierung des Rates. Der wird am 29. Oktober erstmals tagen und entscheidet über Ausschussbildung und Besetzung.

Franz-Josef Radmacher (CDU), Ausschussvorsitzender

Doch bevor der Abschied stilecht mit einem Glas Wein begossen wurde, standen Inhalte auf der Tagesordnung.

Eine Jury aus Politikern, Verwaltung und Experten hat sich im Rahmen der Aktion Kunst am Bau für eine Lichtinstallation an der neuen Stadtbibliothek in Büderich entschieden. Die Arbeit des Künstlers Götz Lemberg, die in ihrer ersten Wirkung an die überall gleiche farbstreifige Fassade einer großen Buchhandlungskette erinnert, soll das erste und zweite Obergeschoss illuminieren. Die Kosten überschreiten die veranschlagten 37 000 Euro um 9 200 Euro - wozu alle Fraktionen am Dienstag ihr Einverständnis geben.

Eine intensive Diskussion darüber löst Uwe Wehrspohn (CDU) aus, der die Folgekosten (Ersatzlampen, Beamer, Montage) auf stolze 10 800 Euro jährlich hochrechnet. Fachbereichsleiter Krügel rechnet anders: günstiger Einkauf und im Jahresdurchschnitt nur 3,5 Stunden täglich leuchtende Kunst lassen ihn mit "2000 bis 2500 Euro jährlich" kalkulieren.

Auch Radmacher beruhigt den Ausschuss. Experten hätten versichert, "dass das alles tragbar sei". Außerdem habe die Jury autonom entschieden. "Das Votum kann der Ausschuss nicht kippen. Wir können nicht sagen, das nehmen wir nicht!"

Während Thomas Jung und Renate Kox (beide CDU) ihre Begeisterung ausdrücken, stößt auch die eingeschränkte Aktivierung des Kunstobjekts auf Wehrspohns Kritik: Wenn der Beamer ausgeschaltet bleibe, solange es hell oder die Bücherei geöffnet sei, würde das Lichtspiel ja nur erstrahlen, wenn keine Menschen mehr auf dem Platz seien.

Georg Neuhausen (SPD) hat andere Bedenken. Er will verhindern, dass die Mehrkosten in Büderich mit einem künftigen Objekt für das Bürgerhaus in Lank verrechnet werden. Seinen Einwand lässt er jedoch an diesem Punkt auf den folgenden Tagesordnungspunkt (Kunst am Bau am Bürgerhaus) verschieben - und beschließt wie die Mehrheit, dass "die Mehrausgaben durch Einsparungen in entsprechender Höhe beim Objekt Neubau Bürgerhaus Lank" gedeckt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort