Meyersweg in Meerbusch Stadt stellt Ideen für den Meyersweg vor

Schwellen sollen illegale Schleichwegnutzer abhalten, ein breiterer Gehweg soll mehr Sicherheit bringen.

 Viele Autofahrer nutzen den Meyersweg unrechtmäßig als Abkürzung, um nach Bösinghoven zugelangen. Eine 20 Zentimeter hohe Barriere soll das verhindern.

Viele Autofahrer nutzen den Meyersweg unrechtmäßig als Abkürzung, um nach Bösinghoven zugelangen. Eine 20 Zentimeter hohe Barriere soll das verhindern.

Foto: Kirchholtes

Schulkinder, die über den Meyersweg Richtung Haltestelle Görgesheide gehen, um dort in die K-Bahn zu steigen, kennen das Problem: Der Gehweg endet plötzlich im Nichts, übrig bleibt nur ein schmaler Sicherheitsstreifen. „Die Kinder, aber auch alle anderen Fußgänger, beispielsweise ältere Menschen mit Rollator oder Eltern mit Kinderwagen, müssen dort auf die Fahrbahn treten“, sagt der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher. „Das ist gefährlich. Denn auf der Strecke sind auch schwere, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Lastwagen unterwegs.“

Rund 50 Meter lang ist die Strecke ohne echten Gehweg. Der Grund für die Unterbrechung: Auf diesem Abschnitt verengen zwei Grundstücke beziehungsweise deren Vorgärten den Weg. Die Verwaltung hatte schon einmal vorgeschlagen, den Weg an dieser Stelle fortzuführen, und zwar mit einem 1,50 Meter breiten Bürgersteig. „Das Problem ist, dass die privaten Eigentümer den für den Gehweg benötigten Streifen bislang nicht verkaufen wollen“, sagt der Dezernent.

Eine Alternative ist die
Verengung der Fahrbahn

In der heutigen Sitzung des Bau- und Umwelttausschusses (17 Uhr, Wittenberger Straße 21) präsentiert die Verwaltung den Politikern nun eine alternative Lösung, bei der die benötigte Fläche von der Fahrbahn abgezwackt wird, also von öffentlichem Grund. An der entsprechenden Stelle soll der Meyersweg von 5,50 Meter Breite auf 3,50 Meter Breite verengt und der Gehweg um eben diesen Streifen verbreitert werden. Das so gewonnene Stück soll rot eingefärbt und mit einem sogenannten Spurseparator – eine Art Schwelle mit Pollern – abgetrennt werden. Zusätzlich sollen „Gegenverkehr beachten-Schilder“ aufgestellt werden.

Fachbereichsleiter Matthias Unzeitig betont: „Wir als Verwaltung sind überzeugt, dass wir damit die beste Lösung gefunden haben.“ Fahrzeuge könnten die Fahrbahn weiter nutzen, würden aber wegen der Engstelle in ihrer Geschwindigkeit begrenzt. Zudem lasse sich diese Baumaßnahme einfach umsetzen und verursache keine allzu hohen Kosten. Der Fachmann sagt aber auch, das Ganze sei eine provisorische Lösung, „bis die Grundstückseigentümer das entsprechende Stück für einen Gehweg hergeben“. Michael Assenmacher ergänzt: „Dies ist unter den Gegebenheiten die einzig vernünftige Lösung.“ Die Verwaltung hofft nun auf die Zustimmung der Politik, damit die Bauarbeiten für das Provisorium schon im Frühjahr beginnen können.

Ein weiteres Problem, das den Meyersweg seit Jahren begleitet und ebenfalls im heutigen Bauausschuss auf der Tagesordnung steht: Immer wieder nutzen Autofahrer die Strecke ab dem Bahnübergang als Schleichweg und Abkürzung in Richtung Bösinghoven. Das ärgert Spaziergänger und Radfahrer, und auch die Gassi-Gänger des benachbarten Hundedressurplatzes fühlen sich durch den auf diese Weise entstehenden Autoverkehr belästigt. Schon seit Jahren gibt es die Klagen über den illegalen Autoverkehr. Denn: Offiziell ist der Wirtschaftsweg dort für den Durchgangsverkehr gesperrt. Lediglich landwirtschaftliche Fahrzeuge und Rettungsfahrzeuge sind dort erlaubt. Regelmäßig gab es Diskussionen darüber, wie man das Problem lösen könnte. Nun ist eine Lösung greifbar. Die Verwaltung wird sie heute der Politik vorstellen.

Eine Schwelle soll Autos die Durchfahrt unmöglich machen

Das plant die Verwaltung: Auf dem Meyersweg soll eine rund 20 Zentimeter hohe Mittelschwelle errichtet werden. „Autos können diese Schwelle nicht überfahren, ohne dabei aufzusetzen und sich das Fahrzeug zu beschädigen“, erklärt Dezernent Michael Assenmacher. Traktoren und andere landwirtschaftliche Fahrzeuge jedoch könnten dieses Hindernis mit ihren großen Reifen problemlos überfahren. Die Schwelle soll an der Kreuzung Meyersweg/Grüner Weg errichtet werden. Einige Meter vorher sollen Schilder auf das Hindernis hinweisen.

In der Vergangenheit wurden schon zahlreiche ähnliche Lösungsvorschläge gemacht – und wieder verworfen. Etwa Poller, abschließbare Gitter oder Querschwellen. „Das Problem bei Pollern ist, dass es die entsprechenden Schlüssel dafür mittlerweile in jedem Baumarkt gibt. Und außerdem: Wer soll diese Schlüssel überhaupt bekommen?“, fragt Matthias Unzeitig. Schließlich müssten im Notfall auch Polizeiautos und Rettungsfahrzeuge den Weg nutzen können. Eben das spricht auch gegen sogenannte Querschwellen, auf denen Polizeiautos aufsetzen würden.

Die jetzige Lösung sieht vor, dass zwischen Grüner Weg und Meyersweg eine Art Bypass für Notfall-Einsätze ensteht: ein rund zehn Meter langer Schotterweg mit einer Absperrmöglichkeit, die sich bei Bedarf schnell öffnen lässt. Die Verwaltung denkt dabei an einen Zaun. „Wir haben das auch bereits mit den Beteiligten von der Feuerwehr und der Polizei abgesprochen, die diese Lösung befürworten“, sagt Assenmacher.

Da es sich bei dem Bereich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt, war zuvor die entsprechende Zustimmung des Kreises notwendig. Assenmacher: „Der Abstimmungsprozess mit den verschiedenen Genehmigungsbehörden läuft, und wir haben die Hindernisse jetzt ausgeräumt.“

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