Hospizbewegung : Hospiz-Bewegung sucht Mitstreiter
Meerbusch Im Februar bildet die Meerbuscher Hospizbewegung ehrenamtliche Sterbebegleiter aus. Wer Sterbende und Angehörige unterstützen will, muss sich zuvor mit wichtigen Themen auseinandersetzen.
Das ehrenamtliche Engagement ist eine wichtige Säule unserer Gesellschaft. Ob Senioren-Betreuung, Vorlese-Pate oder die Unterstützung von Tierschutzvereinen – bürgerschaftliches Engagement ist in diversen Bereichen gefragt. Der Hospiz-Gedanke beispielsweise bietet ehrenamtliche Tätigkeiten, die zwar mit dem Thema Tod und Sterben in Verbindung stehen, aber auch bunt und vielfältig sind. Aktuell sucht der Verein Hospizbewegung Meerbusch für die ambulante Hospizarbeit ehrenamtliche Mitarbeiter, die sterbende Menschen und ihre Angehörigen in den letzten Tagen, Wochen und Monaten begleiten.
„Wer bereit ist, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und sich in diesem Bereich ehrenamtlich zu engagieren, kann sich für das am 18. Februar startende Qualifikations-Seminar melden. Alter oder Geschlecht spielen keine Rolle“, fasst Gesa Branding, leitende Koordinatorin, die Voraussetzungen zusammen. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Endlichkeit sowie dem Sinn des Lebens werden auch in der Gruppe diskutiert: „Es geht um Haltungsarbeit, eine Grundhaltung und um die Bereitschaft, sich zu öffnen.“
Seminar umfasst fünf
Wochenend-Module
Vor der Teilnahme an einem Kurs führt Gesa Branding ein Gespräch mit dem Bewerber: „Frauen interessieren sich häufiger, aber gerade in Meerbusch haben wir auch einige Männer, die sehr engagiert sind.“ Das aktuell startende Qualifikations-Seminar unter der Leitung von Gesa Branding läuft bis Ende Juni und umfasst fünf Wochenend-Module plus einiger Abendtermine mit insgesamt zirka 85 Stunden zu unterschiedlichen Themen – alles in den Räumen der Hospizbewegung in Büderich. Die Kursgebühr beträgt 150 Euro. Bei anschließender aktiver zertifizierter Mitarbeit im Hospizdienst wird die Gebühr nach Kursende erstattet.
Die eigentliche Aufgabe als Sterbebegleiter besteht darin, die Angehörigen von schwerstkranken oder sterbenden Menschen zu unterstützen. Das kann in Gesprächen geschehen oder einfach nur durch aufmerksame Präsenz. Wo der Schwerpunkt liegt, ergibt sich jeweils unterschiedlich. Er ist bedarfsorientiert: „Bedarfsabhängig dagegen ist der Zeitraum, der in den Familien zuhause oder in einer stationären Einrichtung zur Hilfe benötigt wird.“ Die Betroffenen dabei zu unterstützen, diese Ausnahme-Situation auszuhalten oder die Belastung auf mehrere Schultern zu verteilen, gehört zu den Aufgaben einer ehrenamtlichen Mitarbeit in der ambulanten Hospizarbeit.
Gesellschaft klammert das
Lebensende häufig aus
Wie das in der Realität aussieht, berichtet Mechthild Blasel-Kaneko. Sie ist Lehrerin und suchte für den Ruhestand – inzwischen ist sie zurück in der Schule – eine Aufgabe: „Ich gehe gern mit Menschen um, finde es schade, dass das Lebensende in der Gesellschaft ziemlich ausgeklammert wird. Von Angehörigen habe ich immer wieder gehört, dass das Ende besser zu begleiten wäre. Dazu möchte ich etwas beitragen.“