Heinzelmännchen erobern den Henkelsaal

Die Büdericher Karnevalsgesellschaft feierte mit 350 Gästen bis in die frühen Morgenstunden.

Heinzelmännchen erobern den Henkelsaal
Foto: Bretz

„Wir fangen erst an, wenn ihr alle schunkelt!“ Die Rheinfanfaren wussten, wie sie ihr Publikum in Stimmung bringen. Und die rund 350 Gäste der Prunksitzung der K.G. Büdericher Heinzelmännchen ließen sich gerne mitreißen. Pantomimen, Sträflinge, Köche und Mexikaner hakten sich ein und tanzten mit. Mittendrin Sandra Unterschwaige, die mit ihrem Kostüm besonders auffiel. Mit hoher weißer Perücke, schwarzer Spitze und Rüschen ging sie als Madame Pompadour. Dass der Verein nicht in Büderich, sondern im Düsseldorfer Henkelsaal feierte, war kein Problem für sie. „Es ist doch total egal, wo man feiert“, fand sie.

Die Gäste der Prunksitzung konnten sich über ein reiches Programm freuen. Bauchredner Marcus Magnus unterhielt die Menge mit bissigen Dialogen mit seinem Vogel. Die Tanzgarde der Heinzelmännchen und die Rheinstars zeigten ihr Können. Und Musiker wie die der KG Regenbogen und Alt Schuss hielten die Stimmung hoch.

Mit Spannung warteten besonders die Mitglieder der Heinzelmännchen auf den Besuch des Prinzenpaares. Dieser war in diesem Jahr auch etwas ganz besonderes. Schließlich kommt Venetia Yvonne aus den eigenen Reihen. „Als ich erst ein paar Tage alt war, haben mich meine Eltern schon zu euch mitgenommen. Und über zweiundzwanzig Jahre war ich Pagin bei euch“, erzählte Yvonne, die passend zu den Heinzelmännchen-Farben in einem roten Kleid mit einem rot-weißen Jäckchen auf der Bühne stand. Gerne sei sie damals schon Kinder-Venetia geworden. „Ich habe es aber nicht geschafft, dass ein Junge in Strumpf- und Pumphosen mit mir durch die Gegend laufen wollte.“ Jetzt sei ihr Traum endlich in Erfüllung gegangen.

Nach dem Auftritt des Prinzenpaares brachte die Prinzengarde Blau-Weiß wieder Bewegung in den Henkelsaal. Insbesondere Jens Lier, der von seinen Vereinsmitgliedern liebevoll der deutsche Justin Bieber genannt wurde, eroberte mit seinen Gesangseinlagen die Gäste im Sturm. Ein fast schon magischer Moment war es, als er „Tage wie diese“ von den Toten Hosen anstimmte. Plötzlich vereinten sich alle im Saal zu einem großen Chor und schwenkten ihre Fähnchen und Schals. Die kleine Textänderung „und kein Kölner in Sicht“ wurde mit Begeisterung angenommen.

Höhepunkt des Abends war für viele der Auftritt von „Et Röschen“. Singend zog die Künstlerin in den Saal ein und lies mit ihren Flirtversuchen Männerherzen schmelzen. Mit viel Humor gab sie Weisheiten weiter. „Warum auf den Richtigen warten, wenn man mit dem Falschen so viel Spaß haben kann?“ Sie philosophierte über Gott und die Welt. „Wenn Gott eine Frau wäre, hätten die die Drei Heiligen Könige Schuhe, eine Handtasche und einen Gutschein von Douglas gebracht.“ Die Künstlerin nahm schonungslos nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Publikum auf die Schippe. „Kommst Du aus dem Sauerland? Ich kann bei Dir schon den Kahlen Asten sehen.“ Zum Abschluss belohnte das Röschen sein Publikum mit einem kleinen Striptease, der eine riesige selbstkreierte und multifunktionelle Unterhose zu Tage brachte. „Der hätte ich noch länger zuhören können“, fand Tom Köhler.

Gegen 1 Uhr fand das bunte Programm sein Ende. Viele fuhren mit dem neu eingerichteten Shuttle-Bus zurück nach Büderich. „Der Bus ist ein großer Erfolg“, so Nina Bödefeld, Geschäftsführerin der Heinzelmännchen.

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