Heimatkreis will Abriss Haus Wellen verhindern

Brief an Denkmalpfleger soll Neubauplanung aufhalten.

Langst-Kierst. Unbestritten ist die Schließung des Gasthauses Wellen in Langst-Kierst für Liebhaber von heimischer Küche und selbstgebackenen Kuchen ein herber Verlust. Die Eigentümer, Brigitta und Karl Wellen, geben den Betrieb Ende Dezember aus gesundheitlichen Gründen auf. Das ist unabwendbar. Auf dem Grundstück sollen Neubauten entstehen, das Restaurant soll abgerissen werden. Der Antrag liegt der Verwaltung vor und ist laut Stadtplaner Ulrich Hüchtebrock derzeit auf dem Weg durch die Ämter.

Erschrocken reagierte das Ehepaar Wellen am Dienstag auf einen Brief des Heimatkreises, der das Amt für Denkmalpflege im Landschaftsverband Rheinland (LVR) ins Verfahren einschalten will. Die Denkmalpfleger prüfen, ob man das „historisch gewachsene Ensemble“ (Haus Tourné, Haus Wellen und der Burghof in Kaiserswerth) unter Schutz stellen könne.

Als Folge betonten Dezernent Just Gérard und Ulrich Hüchtebrock im Planungsausschuss, dass der Abrissantrag nicht bewilligt werden könne, bevor sich die Denkmalpfleger zum „Antrag“ des Heimatkreises geäußert hätten.

Das sei „definitiv nicht der Fall“, sagt Denkmalpflegerin Helmtrud Köhren-Jansen am Mittwoch auf Nachfrage. Wie es im Ausschuss auch Hans Günter Focken (SPD) und Jürgen Peters (Grüne) interpretierten, habe der Brief des Heimatkreises „keinerlei rechtsverbindliche Wirkung. Meerbusch ist in keiner Weise verpflichtet, den Abbruch abzulehnen“, so Köhren-Jansen. Auswirkungen auf das Handeln der Stadt würden sich immer erst ergeben, wenn eine Unterschutzstellung beantragt sei.

Der „Verzögerungstaktik des Heimatkreises“ wollte sich der Ausschuss „nicht dumm beugen“, sagt Bernd Schumacher-Adams (FDP). Der Aufstellungsbeschluss für die Neubauten an der Rheinfähre wurde gefasst. Bleibt abzuwarten, wie lange der bei Abrissanträgen übliche Weg dauert und ob der LVR Haus Wellen unter die Lupe nimmt.

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