Hallenbad: Neubaukosten werden geschätzt

Bädergesellschaft liefert Daten für alle Varianten. Ergebnis folgt im Frühjahr.

Büderich. Es werde kein Gutachten geliefert, darauf legt Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage wert, sondern eine Investitionskostenabschätzung mit Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Die bestellt der Schulausschuss am Mittwochabend für einen Hallenbad-Neubau. Auftragnehmer ist die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen. Die hatte bereits im Oktober 2011 eine Stellungnahme zu Bedarf und Kosten einer Sanierung des mehr als 40 Jahre alten Hallenbads an der Friedenstraße in Büderich abgeliefert.

Fünf Millionen Euro für eine nachhaltige Sanierung, knapp zehn Millionen Euro für einen Neubau — diese Summen waren auf Grundlage des aktuellen Raumprogramms darin grob geschätzt worden.

Um eine verlässlichere Entscheidungsgrundlage für Sanierung oder Neubau zu haben, legte der Ausschuss jetzt den Rahmen der Untersuchung fest: Berechnet wird ein Bau mit Mehrzweckbecken, alternativ mit Sprungturmplattform oder eine Sprungturmplattform mit gesondertem Sprungbecken sowie ein Lehrschwimmbecken.

Außerdem sollen die Kosten für einen Sprungturm (5 Meter, Wassertiefe bis 3,70 Meter) und ein Planschbecken (Wassertiefe 10 bis 60 Zentimeter) ermittelt werden.

Damit halten die Ausschussmitglieder alle Optionen offen: Vereine, Volkshochschule, Schulen, Sportler, Nichtschwimmer, Kleinkinder und Babys würden einen geeigneten Platz finden.

In die Wirtschaftlichkeitsberechnung fließen die Faktoren Energieversorgung, Personal und Einnahmen ein. Klar ist: Eine größere Wassertiefe verursacht mehr Kosten, ein zusätzliches Angebot wie das Planschbecken benötigt nicht nur Platz, sondern löst laut Dezernentin Mielke-Westerlage wegen der dann zu leistenden Aufsicht über drei Becken zusätzlichen Personalbedarf aus.

Hans-Werner Schoenauer (fraktionslos) setzt da an und sieht wie die Verwaltung keine Chance für ein neues Planschbecken: „Wir müssen von dem hohen Wasserverbrauch runterkommen“, sagt er mit Verweis auf das Bädergutachten. „Das Planschbecken ist ein Kostentreiber — immer!“

Welche Rolle Blockheizkraftwerk, Solaranlage oder Abwassertemperaturnutzung bei der künftigen Energieversorgung spielen werde, kann der städtische Fachbereichsleiter Claus Klein noch nicht sagen. Alles werde geprüft. „Aber angesichts der in einem Hallenbad notwendigen hohen Temperaturen gehe ich nicht soweit zu sagen, dass wir ausschließlich regenerative Energie nutzen können“, formuliert er vorsichtig.

Denkbar sei auch ein Energieliefervertrag mit Dritten. Hier die WBM ins Boot zu holen, wie es die FDP vorschlägt, funktioniere aber nicht automatisch, sagt Klein. Eine Ausschreibung sei notwendig.

Die Ausschussmehrheit wollte am Ende alle Optionen im Ergebnis berücksichtigt sehen. Das soll in etwa zwei Monaten vorliegen.

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