Grüner Villengarten auf dem Spielplatzgelände

Neue Standortsuche für Treffpunkt in Ilverich. Makler wirbt mit städtischem Grundstück.

Ilverich. Das Objekt ist attraktiv, 1990 gebaut, verfügt über elf Zimmer und ein 1536 Quadratmeter großes Grundstück.

Das Maklerbüro Engel & Völkers bietet es für knapp 1,1 Millionen Euro an und lockt den potenten Kunden, der Wert auf einen schönen Ausblick legt, mit einem Bonbon: „Eine Fläche von 2003 Quadratmetern ist zum Preis von 250 Euro im Jahr zur privaten Nutzung von der Stadt gepachtet“, heißt es im Internet. Ein Schnäppchen.

Dieses städtische Grundstück am Kuhweg/Dompfaffweg, das immerhin um ein Drittel größer als das Privateigentum ist, ist im Bebauungsplan der Stadt als Bolzplatz/Spielplatz ausgewiesen. Der wurde bisher nicht gebaut, aber nun gibt es Bedarf. Mit 7:2 Stimmen hat der Jugendhilfeausschuss im November den Antrag des Ilvericher Bürgervereins für einen Spielplatz genehmigt.

Die Standortfrage hatte der Verein offen gelassen, und so einigte man sich laut Sitzungsprotokoll, den Treffpunkt „möglichst im Bereich der Festwiese“ zu bauen. Der Standort im B-Plan, aktuell eine gut gepflegte Rasenfläche des Pächters, blieb unangetastet. Bürgermeister Spindler, so heißt es im Bürgerverein, habe den Dorfplatz als Alternative ins Gespräch gebracht.

Die Experten im Technischen Dezernat haben diesen Standort an der Obere Straße mittlerweile geprüft — und jetzt verworfen: Kinder müssten jedes Mal die belebte Kreisstraße queren, weil die Bebauung überwiegend südlich, der Spielplatz dann nördlich läge. Es gebe dort kein Planungsrecht, das Gelände liege im Außenbereich. Das klare Fazit im Technischen Dezernat: An dieser Stelle sei der Spielplatz unzulässig.

Das rückt den Standort Kuhweg neu in den Fokus, der im B-Plan 120a seit 1982 als Bolz- und Spielplatz ausgewiesen ist.

Derzeit habe die Stadt noch keine Veranlassung, den mit dem Hauseigentümer geschlossenen Pachtvertrag zu kündigen, heißt es in der Verwaltung. Sollte sich durch die politische Arbeit jedoch die Notwendigkeit ergeben, sei das „innerhalb weniger Wochen“ möglich.

Bewusst schließe die Stadt Verträge, die „zum Nutzen der Stadt und der Allgemeinheit“ jederzeit außerordentlich kündbar seien. Dass der private Nutzer nur 250 Euro Pacht jährlich zahle, hält Stadtsprecher Michael Gorgs für unproblematisch: Er pflege das Grundstück ja, wodurch die Stadt auf den Einsatz der Grünkolonne verzichten könne.

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