Graffiti in der Böhlersiedlung: Ein Hamster grüßt von der Fassade

Graffiti-Künstler entwerfen eine ländliche Idylle.

Büderich. Ein Hamster verharrt leicht irritiert an seinem Platz, ein Regenwurm bahnt sich den Weg unter dem Feldboden, während eine Schnecke von einem Straßenschild aus die Umgebung erkundet. Da kommen sogar Vogel und Marienkäfer nicht aus dem Staunen heraus.

Am Badener Weg 26 empfängt Besucher der Böhlersiedlung jetzt ein fröhliches, rund 45 Quadratmeter großes Wandgemälde, das die Graffiti-Künstler David Schmidt, Pseudonym Jackules, mit Hilfe von Nils Bieda, alias Cani, in fünf Tagen auf der Außenfassade des Hochhauses fertiggestellt haben.

In Auftrag gegeben hat das Werk die GWH Wohnungsgesellschaft, seit Jahresbeginn Eigentümer von 768 Wohnungen im Büdericher Süden und bemüht, dem Viertel in jeder Hinsicht einen neuen Anstrich zu verleihen. Das ländlich wirkende Gemälde läuft unter dem Titel „Tor in einen fremden Lebensraum“, das Jackules auch schon in anderen Städten für die GWH umgesetzt hat. „Da habe ich dann beispielsweise Dschungel- oder Unterwasser-Motive ausgewählt“, erklärt der 29-Jährige.

Für Büderich habe er sich für das ländliche Motiv entschieden, weil allein schon die Straßennamen in der Umgebung (etwa Am Farnacker, Im Kirchendriesch) einen landwirtschaftlichen Hintergrund hätten. Der Kasseler habe die Vorzeichnung mit herkömmlicher Wandfarbe vorgenommen und nur die Feinheiten wirklich gesprayt. „50 unterschiedliche Dosen habe ich benutzt, da es sich jedoch um ein sehr buntes Gemälde handelt, ist kaum eine wirklich leer geworden“, sagt Schmidt.

Die GWH hat jetzt auch mit den Fassadenarbeiten an Römer- und Neusser Straße begonnen, die nach einem bestimmten Farbkonzept (Rot/Ocker und Blau/Grün) gestaltet werden, das sukzessive auf die gesamte Siedlung angewendet werden soll.

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