Golf: Neue Bescheidenheit in Büderich

Nach zwei Aufstiegen in Folge will das Team des Golfclubs jetzt nur die Klasse halten.

Büderich. Nach zwei Aufstiegen in Folge geht es für die erste Mannschaft des Golfclubs Meerbusch in der anstehenden Saison nur darum, sowohl in der deutschlandweit ausgetragenen Regionalliga als auch in der NRW-Liga die Klasse zu halten.

Grund für die neue Bescheidenheit in Büderich: Mit dem 23-jährigen Philippo Okan und dem 16-jährigen Talent Maximilian Rottluff hat Head-Pro Thomas Gerhardt seine beiden besten Spieler an den Golfclub Hubbelrath verloren. "Das muss man verstehen, dort wird ihnen eine bessere sportliche Perspektive geboten. Beide haben gute Angebote jahrelang abgelehnt. Doch wer Deutscher Meister oder gar Nationalspieler werden will, muss irgendwann zu einem höherklassigen Verein wechseln."

Dennoch geht Gerhardt die anstehenden Aufgaben durchaus optimistisch an: "Wir profitieren von unserer guten Jugendarbeit und sind jetzt in der Breite besser geworden. Auch wenn eine klare Nummer eins fehlt." 15 Spieler umfasst der extrem junge Kader mit Spielern zwischen 15 und 22 Jahren.

Einzig Neuzugang Edo van Enderen, Jahrgang 1967, will nicht in dieses Altersgefüge hineinpassen. Aber der Coach ist froh, dass er "so einen erfahrenen und nervenstarken Spieler dazugewinnt, der Ruhe ausstrahlt und auch eine moralische Stütze für das junge Team darstellt".

Als Perspektiv-Spieler gilt der 16-jährige Felix Brandt, der vom GC Grevenmühle an die Badendonker Straße wechselt. Aus dem eigenen Jugendteam stoßen Maximilian Kleemann, Marco Preis und Simon Vollmer zum Kader der Senioren, wobei der Head Pro vor allem Kleemann kurzfristig zutraut, sich für einen Einsatz im Herrenteam aufzudrängen.

"Die Leistungsdichte ist jetzt zum Glück sehr ausgeglichen. Die Zeiten sind vorbei, als hier jeder spielen musste, der einen Schläger halten konnte", freut sich der Ex-Profi in seinem achten Jahr in Meerbusch darüber, dass sein Klub inzwischen zu den besten 32 in Deutschland zählt.

Spielführer Gerd Härtel sieht den Meerbuscher Golfclub immer noch als "sportlichen Familienverein". Der Leistungsgedanke rücke durch den erneuten Aufstieg natürlich immer stärker in den Vordergrund, finanziell stoße man dabei im Vergleich zu betuchten Vereinen im Großraum Düsseldorf aber inzwischen an Grenzen (Trainingslager, Reise- und Fahrtkosten).

Thomas Gerhardt ist gerade deswegen stolz auf das Erreichte: "Vor acht Jahren wusste in der Szene keiner, wer Meerbusch ist, mittlerweile sind wir auch für Spieler anderer Vereine interessant geworden."

Neuer Captain im Team ist der 21-jährige Tobias Wicken, der sich in seiner Funktion "als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft sieht. Ich will auch von außen Einfluss nehmen und Ansprechpartner bei Problemen sein". Mannschaftskamerad Oliver Schulze teilt den Optimismus seines Trainers, was die kommenden Ligaspiele betrifft: "Wir sind gut aufgestellt und haben bereits im entscheidenden Spiel um den Aufstieg gegen Mülheim bewiesen, dass wir auch ohne Philippo Okan und Maximilian Rottluff gewinnen können. Daran wollen wir jetzt anknüpfen."

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