Gewitzter Ritter und hübsche Bö

Junge Schauspieler präsentieren „Ritter Rost“ im Forum Wasserturm.

Lank. Endlich geht Ritter Rost zur Schule, dringend notwendig, ergibt Eins plus Eins bei ihm doch immer wieder„Elf-zig“. Aber auch um in die Tafelrunde von König Bleifuß dem Verbogenen aufgenommen zu werden, muss sich Schlaukopf „Rösti“ am Samstag im Klassenzimmer weiterbilden. Dass dort dank des martialischen Hausmeisters höchst merkwürdige Umstände herrschen, feuert die „edle Erscheinung“ , wie der selbstbewusste Rost sich gerne nennt, erst richtig an. Wenn ihm doch mal die richtigen Worte fehlen, hat er viele Freunde und einen sprechenden Hut an seiner Seite.

Auf dem Weg zum glücklichen Ende tummeln sich wie gewohnt neben gelegentlichen Plattitüden popmusikalische Ohrwürmer und Textpassagen, die zum geflügelten Wort im Kinderalltag taugen. „Hoppe hoppe Reiter, eine Klasse weiter“ ist da ein Beispiel von vielen.

Neben dem 15-jährigen Vincent Froning, der die Hauptrolle sehr gelassen spielt, dem hübschen und präsenten Burgfräulein Bö (Jana Wieseborn, 15) und dem vorwitzigen Drachen Koks (Lisa Winter, 14) fielen auch die Nebenakteure positiv aus der Rolle. Immer wieder erstaunlich, welch große Gesangsstimme in einem kleinen Menschen wohnen kann oder mit welch früher Nonchalance ein mauer Witz durch die Schauspieler-Persönlichkeit aufgewertet wird.

70 Kinder hätten wieder „ganze Arbeit geleistet“, lobte Meerbuschs Kulturfreund und Vorsitzender des Vereins Wasserturm, Ulli Wetter, die beiden Ensembles bei der Eröffnung der Nachmittagsvorstellung am Samstag. Begrüßt wurde die bunte Truppe mit einem motivierenden „WOW!“ aus den Reihen der jungen Zuschauer.

Dafür legten sich die Darsteller wieder fröhlich ins Zeug. In sechs Akten durften Kinder und Eltern an Szenen von mittelalterlichem Kaffeeklatsch und dem Lernumfeld der Ritter teilhaben, wobei jeder Gast je nach Alter und Interesse interessante Disks bedeutet bloß ussionsanregungen erhielt: Kommen gepresste Mistkäfer als Geburtstagsgeschenk wirklich immer gut an? Und wa„Der Jugend von heute muss man Grenzen setzen“? Kann dumm sein wirklich schön sein? Und nicht zuletzt die brennendste aller Fragen „Wo gibt es die kandierten Büroklammern und süß-sauren Lüsterklemmen, die der Ritter nascht?

Diese Fragen konnten am schwülen Premierensamstag nach der Vorstellung im Forum Wasserturm bei einem erfrischenden Wassereis trefflich diskutiert werden.

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