Ausstaffiert mit einem sorgfältig genähten Geldsack, der gegen 50Cent mit klimpernden Münzen des Mittelalters - im Jahr 2008 profan als Unterlegscheiben genutzt - gefüllt wird, können sie Narrenzepter und Ledersäckchen, Schilde und Schwerter erwerben.

Beate Enzel, die Leiterin der städtischen Ferienaktion, hat der Phantasie der Kinder beim Basteln der Waren keine engen Grenzen gesetzt. "Auf dem Gauklermarkt wird mit allem gehandelt, was die Kinder mit dem Mittelalter assoziieren." Vielleicht haben die Besucher sogar Gelegenheit, sich im Wahrsagerzelt die Zukunft vorhersagen zu lassen.

Enzel ist rundum zufrieden mit ihren jungen Büderichern. Am vergangenen Donnerstag seien alle mit einer Rolle Toilettenpapier zum Einkauf in die umliegenden Geschäfte und auf den Wochenmarkt ausgeschwärmt. "Was bekomme ich für drei Blatt Papier?", lautete ihre kesse Frage. Die Büdericher Händler spielten da gerne mit: Mit Aufstrich, Brot oder auch einer Tüte voller Kirschen kamen die kleinen Händler zurück.

Den Freitag verbrachten sie auf dem Abenteuerspielplatz, Montag und gestern dann konstruierte Georg Vinzens (Abenteuerspielplatz) ihre Holzschwerter, hängten die Kinder Glöckchen an die Narrenzepter und nähten Geldsäckchen. Was Beate Enzel erstaunt: "Die Kinder spielen und basteln wieder richtig gerne."

Mitten im Trubel fühlt sich auch Manuel wohl. Der mehrfachbehinderte Elfjährige, für dessen Delfintherapie zurzeit Spenden gesammelt werden (WZ berichtete), sei wunderbar integriert, erzählt Enzel: "Die Kinder gehen ganz rücksichtsvoll mit ihm um."